PEKING / LONDON (IT BOLTWISE) – Neue Forschungen aus China werfen ein überraschendes Licht auf die Ursachen von Zwangsstörungen (OCD).
Die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse aus China deuten darauf hin, dass die Ursachen von Zwangsstörungen (OCD) möglicherweise nicht ausschließlich im Gehirn zu finden sind, sondern auch im Darm. Diese Entdeckung könnte die Behandlung dieser komplexen psychischen Erkrankung revolutionieren. Forscher der Chongqing Medical University haben sechs Bakterienarten identifiziert, die mit OCD in Verbindung stehen. Diese Entdeckung könnte neue Wege für die Prävention und Behandlung eröffnen.
Die Verbindung zwischen Gehirn und Darm ist seit langem bekannt, doch diese Studie liefert erstmals überzeugende Beweise dafür, dass Darmbakterien tatsächlich zur Entstehung von OCD beitragen könnten. Die Forscher nutzten genetische Daten, um die Kausalität zu untermauern, und setzten dabei auf eine Methode namens Mendelsche Randomisierung. Diese erlaubt es, genetische Varianten zu analysieren, die sowohl OCD als auch Darmbakterien beeinflussen.
In der Studie wurden genetische Daten von 18.340 Personen in Bezug auf Darmbakterien und von 199.169 Personen in Bezug auf OCD untersucht. Obwohl es sich um zwei separate Datensätze handelt, konnte durch die Mendelsche Randomisierung eine Verbindung zwischen den Mustern der Darmbakterien und OCD hergestellt werden. Da unsere Gene bei der Geburt festgelegt sind und nicht durch Umwelt oder Lebensstil beeinflusst werden, stärkt diese Methode die These, dass Darmbakterien direkt zu OCD beitragen könnten.
Interessanterweise scheinen drei Bakterienarten, nämlich Proteobacteria, Ruminococcaceae und Bilophila, eine schützende Wirkung gegen OCD zu haben, während Bacillales, Eubacterium und Lachnospiraceae UCG001 das Risiko erhöhen könnten. Diese Bakterien wurden bereits in früheren Studien mit dem Gehirn in Verbindung gebracht, was die Bedeutung der Darm-Hirn-Achse unterstreicht.
Die Forscher betonen, dass weitere Studien mit längeren Beobachtungszeiträumen und vielfältigeren Populationen notwendig sind, um diese Ergebnisse zu bestätigen und zu erweitern. Zukünftige Forschungen könnten sich auch auf die Klassifizierung von Mikroben und deren Stoffwechselprodukte konzentrieren, um die Rolle der Darmmikrobiota bei OCD besser zu verstehen.
Langfristig könnte diese Forschung zu neuen Behandlungsansätzen führen, indem die Zusammensetzung der Darmbakterien gezielt beeinflusst wird. Für Menschen, die mit OCD leben, sowie für deren Angehörige und behandelnde Ärzte könnte dies neue Hoffnung bedeuten. Trotz der Anwendung von kognitiver Verhaltenstherapie und selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern zeigen 25 bis 40 Prozent der Patienten unzureichende oder keine Reaktion auf diese Behandlungen. Die gesellschaftlichen und persönlichen Kosten von OCD sind erheblich, was die Bedeutung dieser neuen Forschungsergebnisse unterstreicht.
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