LONDON (IT BOLTWISE) – Eine alarmierende Entdeckung zeigt, dass fast eine Million Browser durch Erweiterungen in Web-Scraping-Bots verwandelt wurden. Diese Erweiterungen, die auf Chrome, Firefox und Edge installiert sind, umgehen wesentliche Sicherheitsvorkehrungen und gefährden die Privatsphäre der Nutzer.
Eine neue Untersuchung hat aufgedeckt, dass fast eine Million Browser durch installierte Erweiterungen in Web-Scraping-Bots verwandelt wurden. Diese Erweiterungen, die auf den gängigen Browsern Chrome, Firefox und Edge verfügbar sind, umgehen kritische Sicherheitsmaßnahmen und gefährden die Privatsphäre der Nutzer erheblich. Die Entdeckung stammt von John Tuckner von SecurityAnnex, der herausfand, dass 245 dieser Erweiterungen fast 909.000 Mal heruntergeladen wurden.
Die betroffenen Erweiterungen bieten eine Vielzahl von Funktionen, darunter das Verwalten von Lesezeichen und Zwischenablagen, das Erhöhen der Lautstärke von Lautsprechern und das Generieren von Zufallszahlen. Ein gemeinsames Merkmal all dieser Erweiterungen ist die Integration der Open-Source-JavaScript-Bibliothek MellowTel-js, die Entwicklern ermöglicht, ihre Erweiterungen zu monetarisieren. Kritiker wie Tuckner argumentieren, dass diese Monetarisierung durch das Scrapen von Websites im Auftrag zahlender Kunden erfolgt, zu denen auch Werbetreibende gehören.
Tuckner fand heraus, dass MellowTel enge Verbindungen zu Olostep hat, einem Unternehmen, das sich als der weltweit zuverlässigste und kostengünstigste Web-Scraping-API-Anbieter bezeichnet. Kunden von Olostep geben die Standorte der Browser an, auf die sie zugreifen möchten, und Olostep nutzt die installierte Basis von Erweiterungsnutzern, um diese Anfragen zu erfüllen. Dies geschieht durch das Aktivieren eines Websockets, der mit einem AWS-Server verbunden ist und Informationen über den Standort, die verfügbare Bandbreite und den Status der Erweiterungsnutzer sammelt.
Die Sicherheitsrisiken sind erheblich, da der Websocket ein verstecktes iframe in die aktuelle Seite des Nutzers einfügt, das mit einer Liste von Websites verbunden ist, die vom Amazon Web Services-Server angegeben werden. Normale Endnutzer haben keine Möglichkeit zu erkennen, welche Websites in diesem unsichtbaren iframe geöffnet werden. Dies stellt nicht nur ein erhebliches Datenschutzproblem dar, sondern macht die Nutzer auch anfälliger für Angriffe wie Cross-Site-Scripting.
Die Betreiber von MellowTel behaupten, dass die Bibliothek dazu dient, die Bandbreite der Nutzer zu teilen, ohne Affiliate-Links, irrelevante Werbung oder die Erfassung persönlicher Daten einzubinden. Dennoch bleibt das Risiko bestehen, dass die Erweiterungen die Browsing-Sicherheit schwächen, indem sie Sicherheitsheader von Webserver-Antworten entfernen und behaupten, sie nach dem Laden der Webseite wieder hinzuzufügen.
Die Entdeckung erinnert an eine Analyse aus dem Jahr 2019, die zeigte, dass Browser-Erweiterungen auf 4 Millionen Browsern die Bewegungen der Nutzer im Internet sammelten und mit Kunden von Nacho Analytics teilten. Diese Praxis führte zur Schließung von Nacho Analytics, nachdem die Operation aufgedeckt wurde. Die aktuellen Entwicklungen werfen erneut die Frage auf, wie sicher Browser-Erweiterungen wirklich sind und welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die Privatsphäre der Nutzer zu schützen.
- Die besten Bücher rund um KI & Robotik!
- Die besten KI-News kostenlos per eMail erhalten!
- Zur Startseite von IT BOLTWISE® für aktuelle KI-News!
- IT BOLTWISE® kostenlos auf Patreon unterstützen!
- Aktuelle KI-Jobs auf StepStone finden und bewerben!
Stellenangebote
Kaufmännischer KI-Manager im Vertrieb (m/w/d) Quereinsteiger willkommen!
KI-Online-Marketing Manager (m/w/d) Jetzt kostenlos im Quereinstieg durchstarten!
Werde KI / IT-Profi (m/w/d) Quereinstieg in Vollzeit, live online und komplett kostenlos!
Kaufmännischer KI-Manager im Vertrieb (m/w/d) Quereinsteiger willkommen!

- Die Zukunft von Mensch und MaschineIm neuen Buch des renommierten Zukunftsforschers und Technologie-Visionärs Ray Kurzweil wird eine faszinierende Vision der kommenden Jahre und Jahrzehnte entworfen – eine Welt, die von KI durchdrungen sein wird
- Künstliche Intelligenz: Expertenwissen gegen Hysterie Der renommierte Gehirnforscher, Psychiater und Bestseller-Autor Manfred Spitzer ist ein ausgewiesener Experte für neuronale Netze, auf denen KI aufbaut
- Obwohl Künstliche Intelligenz (KI) derzeit in aller Munde ist, setzen bislang nur wenige Unternehmen die Technologie wirklich erfolgreich ein
- Wie funktioniert Künstliche Intelligenz (KI) und gibt es Parallelen zum menschlichen Gehirn? Was sind die Gemeinsamkeiten von natürlicher und künstlicher Intelligenz, und was die Unterschiede? Ist das Gehirn nichts anderes als ein biologischer Computer? Was sind Neuronale Netze und wie kann der Begriff Deep Learning einfach erklärt werden?Seit der kognitiven Revolution Mitte des letzten Jahrhunderts sind KI und Hirnforschung eng miteinander verflochten
Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Sicherheitsrisiken durch Browser-Erweiterungen: Fast eine Million Nutzer betroffen" für unsere Leser?
Es werden alle Kommentare moderiert!
Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.
Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.
Du willst nichts verpassen?
Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Sicherheitsrisiken durch Browser-Erweiterungen: Fast eine Million Nutzer betroffen" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.
Nutze die Google-Suchmaschine für eine weitere Themenrecherche: »Sicherheitsrisiken durch Browser-Erweiterungen: Fast eine Million Nutzer betroffen« bei Google Deutschland suchen, bei Bing oder Google News!