LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie zeigt, dass die Verabreichung von Testosteron an schwach gebundene demokratische Männer deren Parteizugehörigkeit beeinflussen kann. Diese Entdeckung wirft ein neues Licht auf die Rolle von Hormonen bei der Beeinflussung politischer Präferenzen.
Die kürzlich veröffentlichte Studie im Journal Brain and Behavior untersucht die Auswirkungen von Testosteron auf politische Präferenzen. Die Forscher fanden heraus, dass die Verabreichung des Hormons an schwach gebundene demokratische Männer deren Identifikation mit der Demokratischen Partei verringerte und ihre Sympathie für republikanische Präsidentschaftskandidaten erhöhte. Diese Effekte traten jedoch nicht bei stark gebundenen Demokraten oder Republikanern auf.
Die Studie baut auf früheren Forschungen auf, die gezeigt haben, dass Hormone wie Oxytocin das Vertrauen in Politiker und die Regierung beeinflussen können. Testosteron, bekannt für seine Rolle bei der Entwicklung männlicher Merkmale, hat auch weitreichende Auswirkungen auf Entscheidungsfindung und soziale Verhaltensweisen. Höhere Testosteronspiegel werden mit Risikobereitschaft und Dominanz in Verbindung gebracht, was die Bewertung politischer Botschaften beeinflussen könnte.
Professor Paul J. Zak von der Claremont Graduate University, der die Studie leitete, erklärte, dass Testosteron als ‘Anti-Oxytocin’ betrachtet werden kann. In einer früheren Studie hatte Oxytocin das Vertrauen in Politiker bei schwach gebundenen Demokraten erhöht. Die aktuelle Forschung sollte bestätigen, dass schwach gebundene Demokraten anfälliger für hormonelle Einflüsse sind.
Die Forscher rekrutierten 136 gesunde junge Männer, um die Auswirkungen von Testosteron auf politische Präferenzen zu untersuchen. Die Teilnehmer erhielten entweder eine Dosis synthetisches Testosteron oder ein Placebo. Die Ergebnisse zeigten, dass schwach gebundene Demokraten, die Testosteron erhielten, eine signifikante Abnahme ihrer Parteizugehörigkeit und eine Zunahme der Sympathie für republikanische Kandidaten verzeichneten.
Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Testosteron latente Präferenzen verstärken oder aufdecken kann, insbesondere bei Personen mit schwacher politischer Identität. Die Forscher vermuten, dass Testosteron mit Gehirnregionen interagiert, die an Entscheidungsfindung und Risikobereitschaft beteiligt sind. Eine andere Möglichkeit ist, dass das Hormon den inneren Konflikt zwischen sozialem Druck und privaten Überzeugungen reduziert.
Die Studie hat jedoch Einschränkungen, da die Teilnehmer hauptsächlich junge Männer waren und Republikaner in der Stichprobe unterrepräsentiert waren. Zukünftige Forschungen könnten untersuchen, ob ähnliche Effekte bei Frauen oder älteren Erwachsenen auftreten. Die Ergebnisse werfen Fragen darüber auf, wie Kampagnenbotschaften und soziale Umgebungen durch biologische Veränderungen wie Testosteronanstiege beeinflusst werden könnten.
Professor Zak betont, dass die Studie nicht darauf abzielt, Wähler zu manipulieren, sondern die Auswirkungen von Testosteron auf politische Präferenzen zu verstehen. Die Forschung könnte Einblicke in die unbewussten biologischen Prozesse geben, die unsere Entscheidungsfindung beeinflussen.
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