ZÜRICH / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Schweizer Startup-Sektor erlebt eine bemerkenswerte Entwicklung: Während die Gesamtinvestitionen im ersten Halbjahr 2025 signifikant gestiegen sind, konzentrieren sich diese Gelder zunehmend auf wenige, aber größere Deals.
Im ersten Halbjahr 2025 haben Schweizer Startups laut dem Swiss Venture Capital Report (SVCR) rund 1,5 Milliarden Franken an Investitionen erhalten. Dies stellt eine Steigerung von 36 Prozent im Vergleich zum Vorjahr dar und markiert das drittbeste Ergebnis aller Zeiten. Interessanterweise stammt über ein Drittel dieser Investitionen von US-amerikanischen Geldgebern, was die internationale Anziehungskraft der Schweizer Innovationslandschaft unterstreicht.
Ein bemerkenswerter Trend ist die Konzentration der Investitionen auf eine kleine Anzahl von Startups, die als Highflyer bezeichnet werden. Diese Entwicklung führt dazu, dass die Mehrheit der Startups weiterhin mit Herausforderungen bei der Kapitalbeschaffung konfrontiert ist. Besonders betroffen sind Branchen wie Biotech und Fintech, obwohl sie in diesem Jahr erhebliche Investitionszuwächse verzeichneten.
Die Biotech-Branche hat mit 705 Millionen Franken einen neuen Rekord aufgestellt, der den bisherigen Höchstwert von 436 Millionen aus dem Jahr 2021 deutlich übertrifft. Auch der ICT- und Fintech-Sektor konnte mit einem Anstieg von 86 Prozent auf 247 Millionen Franken aufwarten. Diese Zahlen verdeutlichen, dass trotz der Herausforderungen einige Sektoren weiterhin stark wachsen.
Die Zunahme der Investitionen ist jedoch nicht als Trendwende zu verstehen, sondern resultiert aus wenigen großen Finanzierungsrunden. So gab es im laufenden Jahr drei Runden, die jeweils über 100 Millionen Franken einbrachten. Windward Bio führte mit 183 Millionen Franken, gefolgt von CeQur und GlycoEra. Diese Konzentration auf wenige große Deals zeigt, dass der Zugang zu Risikokapital für die breite Masse der Startups weiterhin schwierig bleibt.
Ein weiteres Highlight ist der Aufstieg der Sygnum Bank in den Unicorn-Status. Die auf digitale Assets spezialisierte Bank erhielt in ihrer Finanzierungsrunde knapp 53 Millionen Dollar und wurde mit über einer Milliarde bewertet. Dies zeigt, dass auch außerhalb des Gesundheitssektors bemerkenswerte Erfolge erzielt werden können.
Der Ausblick für die kommenden 12 Monate bleibt jedoch verhalten. Schweizer Risikokapitalinvestoren äußern sich pessimistischer als im Vorjahr, insbesondere was das eigene Fundraising und die Möglichkeiten zum Verkauf von Portfolio-Unternehmen betrifft. Die Einführung zusätzlicher Handelshemmnisse durch die US-Administration wird hingegen als weniger besorgniserregend angesehen.
Insgesamt bleibt die Situation sowohl für Startups als auch für Risikokapitalgeber herausfordernd. Die Konzentration auf wenige große Deals könnte langfristig die Innovationskraft der breiten Startup-Landschaft beeinträchtigen, wenn nicht mehr Startups Zugang zu den benötigten Ressourcen erhalten.
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