LONDON (IT BOLTWISE) – Die aktuelle Begeisterung für Künstliche Intelligenz erinnert an die Dotcom-Blase der späten 1990er Jahre. Experten warnen vor überhöhten Bewertungen und möglichen Marktkorrekturen. Investoren sollten sich auf eine ausgewogene Portfolio-Strategie konzentrieren, um Risiken zu minimieren.

Die derzeitige Euphorie um Künstliche Intelligenz (KI) weckt Erinnerungen an die Dotcom-Blase der späten 1990er Jahre. Experten wie Bill Smead, Gründer von Smead Capital Management, warnen vor einer möglichen Blase, die durch den Hype um Unternehmen wie NVIDIA und deren Investitionen in OpenAI angeheizt wird. Smead vergleicht die aktuelle Situation mit der Zeit vor dem Dotcom-Crash und sieht Anzeichen für überhöhte Bewertungen, die nicht mit der Realität übereinstimmen.
Seit Anfang 2023 hat sich der Wert von NVIDIA auf 4,4 Billionen US-Dollar verzwölffacht, während Palantir einen Anstieg um das Achtundzwanzigfache auf 420 Milliarden US-Dollar verzeichnete. Auch das KI-Unternehmen CoreWeave erreichte eine Bewertung von 60 Milliarden US-Dollar bei einem Quartalsumsatz von nur 1,2 Milliarden US-Dollar. Diese Entwicklungen lassen Smead befürchten, dass viele Amerikaner, deren Vermögen stark an Big Tech gebunden ist, bei einem möglichen Einbruch des Marktes erhebliche Verluste erleiden könnten.
Ein weiteres besorgniserregendes Phänomen ist die zunehmende Verflechtung großer Marktteilnehmer. NVIDIA plant, bis zu 100 Milliarden US-Dollar in OpenAI zu investieren, was zu einer Art ‘zirkulärer Finanzierung’ führen könnte. Diese Art der gegenseitigen Investition und Kundenbindung erinnert an die späten 1990er Jahre, als Startups durch gegenseitige Dienstleistungskäufe ein künstliches Wachstum suggerierten. Paulo Carvao, ein Senior Fellow am Harvard Kennedy School, sieht Parallelen zu dieser Zeit, auch wenn heutige KI-Unternehmen über greifbare Produkte und Kunden verfügen.
Smead rät Investoren, ihr Portfolio zu diversifizieren und nicht ausschließlich auf den Tech-Sektor zu setzen. Er selbst investiert in weniger populäre, aber stabile Sektoren wie Energie, Bauwesen, Gesundheitswesen und Immobilienfonds. Diese Bereiche bieten zwar auch Risiken, sind jedoch weniger anfällig für spekulative Überbewertungen. Eine ausgewogene Anlagestrategie, die auf nachhaltige Gewinne und solide Fundamentaldaten setzt, könnte der beste Schutz gegen eine mögliche Korrektur im KI-Markt sein.

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