LONDON (IT BOLTWISE) – Britische Kanzleien stehen im Mittelpunkt einer Kontroverse um versteckte Gebühren bei Sammelklagen gegen Autobanken. Verbraucherschützer äußern Bedenken über die finanziellen Belastungen für Mandanten, die ihre Beteiligung an diesen Klagen beenden möchten.
In Großbritannien geraten Anwaltskanzleien zunehmend in die Kritik, da sie in Sammelklagen gegen Autobanken versteckte Gebühren erheben. Diese Klagen, die unter dem populären „No-win-no-fee“-Modell geführt werden, versprechen zunächst kostenfreie Rechtsvertretung im Falle eines Misserfolgs. Doch Mandanten, die ihre Beteiligung an den Klagen gegen Banken wie Lloyds, Barclays oder Santander UK nach mehr als 14 Tagen beenden möchten, sehen sich mit Kosten von bis zu 175 Pfund pro Stunde konfrontiert.
Der Kern der Verfahren liegt in mutmaßlich rechtswidrigen Provisionen, die Autohäuser beim Abschluss von Finanzierungsverträgen erhielten. Analysten schätzen, dass den Banken Entschädigungszahlungen von bis zu 44 Milliarden Pfund drohen könnten. Die britische Finanzaufsicht FCA hatte bereits kritisiert, dass Händler durch die Kopplung der Provisionen an Zinshöhen Anreize hatten, teure Kredite zu vermitteln.
Während die „No-win-no-fee“-Modelle in der Werbung als risikofrei dargestellt werden, finden sich Hinweise auf Ausstiegsgebühren oft nur im Kleingedruckten der Verträge. Die Kanzlei PCP Claimback verlangt beispielsweise 175 Pfund pro Stunde für bereits geleistete Arbeit, falls ein Mandant nach Ablauf der 14-tägigen Widerrufsfrist aussteigt.
Auch andere Kanzleien wie Courmacs Legal, die an Millionen solcher Klagen arbeiten, erheben bei Rückzug pauschale Gebühren. Der Geschäftsführer von Courmacs Legal, Darren Smith, rechtfertigt diese mit erheblichen Vorarbeiten, die durchschnittlich 300 Pfund je Fall betragen.
Verbraucherschützer und Branchenvertreter zeigen sich zunehmend besorgt. Seema Kennedy von der Organisation Fair Civil Justice bezeichnet die Praktiken als „zutiefst bedenklich“ und kritisiert, dass Verbraucher in Klagen gelockt werden, die sie möglicherweise nicht vollständig verstehen.
Tom Goodhead, Gründer der Mass-Claim-Kanzlei Pogust Goodhead, äußerte ebenfalls Kritik an der aktuellen Situation, räumt jedoch ein, dass auch seine Kanzlei Standardklauseln für etwaige Gebühren nutzt, diese jedoch nie erhoben hat.
Die Solicitors Regulation Authority bereitet derzeit einen Bericht zu den Praktiken der Branche vor, der sich auch mit den beanstandeten Gebührenmodellen befassen soll. Das britische Supreme Court wird in Kürze über ein Berufungsurteil entscheiden, das die Provisionen als unrechtmäßig einstufte, was die Anteile der betroffenen Banken bereits unter Druck gesetzt hat.
- Die besten Bücher rund um KI & Robotik!
- Die besten KI-News kostenlos per eMail erhalten!
- Zur Startseite von IT BOLTWISE® für aktuelle KI-News!
- IT BOLTWISE® kostenlos auf Patreon unterstützen!
- Aktuelle KI-Jobs auf StepStone finden und bewerben!
Stellenangebote

Werkstudent (m/w/d) Künstliche Intelligenz

Anwendungsberater KI m/w/d

Dozent Tourismusmanagement Tech und KI (m/w/d)
KI-Ingenieur - LangChain / Azure / Node.js (m/w/d)

- Die Zukunft von Mensch und MaschineIm neuen Buch des renommierten Zukunftsforschers und Technologie-Visionärs Ray Kurzweil wird eine faszinierende Vision der kommenden Jahre und Jahrzehnte entworfen – eine Welt, die von KI durchdrungen sein wird
- Künstliche Intelligenz: Expertenwissen gegen Hysterie Der renommierte Gehirnforscher, Psychiater und Bestseller-Autor Manfred Spitzer ist ein ausgewiesener Experte für neuronale Netze, auf denen KI aufbaut
- Obwohl Künstliche Intelligenz (KI) derzeit in aller Munde ist, setzen bislang nur wenige Unternehmen die Technologie wirklich erfolgreich ein
- Wie funktioniert Künstliche Intelligenz (KI) und gibt es Parallelen zum menschlichen Gehirn? Was sind die Gemeinsamkeiten von natürlicher und künstlicher Intelligenz, und was die Unterschiede? Ist das Gehirn nichts anderes als ein biologischer Computer? Was sind Neuronale Netze und wie kann der Begriff Deep Learning einfach erklärt werden?Seit der kognitiven Revolution Mitte des letzten Jahrhunderts sind KI und Hirnforschung eng miteinander verflochten
Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Kritik an britischen Kanzleien wegen versteckter Gebühren bei Sammelklagen gegen Autobanken" für unsere Leser?
Es werden alle Kommentare moderiert!
Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.
Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.
Du willst nichts verpassen?
Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Kritik an britischen Kanzleien wegen versteckter Gebühren bei Sammelklagen gegen Autobanken" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.
Nutze die Google-Suchmaschine für eine weitere Themenrecherche: »Kritik an britischen Kanzleien wegen versteckter Gebühren bei Sammelklagen gegen Autobanken« bei Google Deutschland suchen, bei Bing oder Google News!