LONDON (IT BOLTWISE) – Die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in das Gesundheitswesen verspricht nicht nur eine Revolution in der Diagnose und Behandlung von Krankheiten, sondern auch erhebliche Kosteneinsparungen. Doch trotz der weitreichenden Verbreitung von KI in anderen Bereichen wie Smartphones und autonomen Fahrzeugen, bleibt ihr Einfluss im medizinischen Sektor bislang begrenzt.

Die Vision, dass Ärzte mithilfe von KI in Sekundenschnelle Diagnosen stellen können, basiert auf der Fähigkeit dieser Technologie, riesige Datenmengen zu analysieren. Diese Daten umfassen nicht nur die medizinische Vorgeschichte eines Patienten, sondern auch genetische Profile und Informationen von tragbaren Geräten. Solche schnellen und präzisen Diagnosen könnten die Gesundheitsversorgung revolutionieren und Millionen von Leben retten.

Eine Studie aus dem Jahr 2023 prognostiziert, dass durch den verstärkten Einsatz von KI im Gesundheitswesen jährlich bis zu 360 Milliarden US-Dollar eingespart werden könnten. Doch trotz dieser verheißungsvollen Aussichten bleibt der tatsächliche Einsatz von KI in der Medizin bisher hinter den Erwartungen zurück. Eine Umfrage der American Medical Association aus dem Jahr 2024 ergab, dass 66% der US-amerikanischen Ärzte KI-Tools in irgendeiner Form genutzt haben, jedoch meist nur für administrative Aufgaben oder zur Unterstützung bei geringem Risiko.

Ein wesentlicher Grund für die zögerliche Einführung von KI in der Medizin sind technische und ethische Herausforderungen. KI-Systeme sind zwar hervorragend darin, Muster in großen Datensätzen zu erkennen, doch sie können bei ungewöhnlichen Fällen oder unvollständigen Daten Schwierigkeiten haben. Dies führt zu sogenannten algorithmischen Drift, bei dem die Genauigkeit der KI in realen Situationen abnimmt.

Ein weiteres Problem ist die rassische und ethnische Voreingenommenheit. Wenn die zugrunde liegenden Daten nicht ausreichend divers sind, kann dies zu ungenauen Empfehlungen für bestimmte Bevölkerungsgruppen führen. Diese Bedenken werden durch Berichte gestützt, die aufzeigen, dass KI bereits in einigen Fällen zu Fehldiagnosen geführt hat.

Die Komplexität der Gesundheitssysteme stellt eine weitere Hürde dar. Die Integration von KI in bestehende Arbeitsabläufe ist eine Herausforderung, die nicht nur technisches Know-how, sondern auch erhebliche Investitionen in Schulungen und Infrastruktur erfordert. Viele Einrichtungen zögern, diese Schritte zu unternehmen, da sie die täglichen Abläufe stören könnten.

Darüber hinaus sind viele fortschrittliche KI-Systeme als undurchsichtige „Black Boxes“ konzipiert, deren Funktionsweise selbst den Entwicklern schwer zu erklären ist. Diese Intransparenz steht im Widerspruch zu den Anforderungen der Medizin, wo Entscheidungen stets nachvollziehbar sein müssen. Ohne ausreichende Transparenz bleibt das Vertrauen in KI gering, was die regulatorische Genehmigung und die Akzeptanz durch die Anwender verzögert.

Datenschutzbedenken sind ebenfalls ein großes Thema. KI-Systeme benötigen große Mengen an Patientendaten, um effektiv zu arbeiten. Wenn diese Daten nicht ordnungsgemäß geschützt werden, besteht die Gefahr von Datenschutzverletzungen. Die strengen Vorschriften, wie das HIPAA-Gesetz in den USA, erfordern robuste Sicherheitsmaßnahmen, um die Vertraulichkeit der Patientendaten zu gewährleisten.

Die Erwartungen an KI sind oft unrealistisch hoch. Sie wird häufig als Allheilmittel dargestellt, das jede Krankheit diagnostizieren und das Gesundheitswesen über Nacht revolutionieren kann. Solche überzogenen Erwartungen führen oft zu Enttäuschungen, wenn die Technologie nicht sofort die versprochenen Ergebnisse liefert.

Dennoch gibt es Bereiche, in denen KI bereits erfolgreich eingesetzt wird. In vielen Krankenhäusern werden KI-Schreiber eingesetzt, die während Patientengesprächen Notizen machen und so den Papierkram reduzieren. Dies ermöglicht es den Ärzten, mehr Zeit mit den Patienten zu verbringen. Auch in der Verwaltung wird KI zunehmend eingesetzt, etwa durch Chatbots, die Termine vereinbaren oder häufige Patientenfragen beantworten.

Die klinische Anwendung von KI ist jedoch noch begrenzt. In einigen Krankenhäusern wird KI als zweite Meinung für Radiologen eingesetzt, um frühe Anzeichen von Krankheiten zu erkennen. Doch die meisten Ärzte zögern noch, Entscheidungen vollständig an Maschinen zu übergeben.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Übergang des Gesundheitswesens zur KI schrittweise erfolgen wird. Neue Technologien benötigen Zeit, um zu reifen, und die kurzfristigen Bedürfnisse des Gesundheitswesens überwiegen derzeit noch die langfristigen Vorteile. Dennoch bleibt das Potenzial von KI, Millionen von Menschen zu behandeln und Billionen von Dollar zu sparen, bestehen.

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Künstliche Intelligenz im Gesundheitswesen: Chancen und Herausforderungen
Künstliche Intelligenz im Gesundheitswesen: Chancen und Herausforderungen (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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