BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Erforschung der Sonne hat einen bedeutenden Fortschritt gemacht, indem ein jahrhundertealtes Rätsel um Sonnenflecken gelöst wurde. Dank neuer Technologien und Methoden konnten Forscher die Stabilität dieser mysteriösen Strukturen besser verstehen.
Die Sonne, unser nächster Stern, birgt viele Geheimnisse, die Wissenschaftler seit Jahrhunderten zu entschlüsseln versuchen. Ein besonders faszinierendes Phänomen sind die Sonnenflecken, die erstmals von Galileo Galilei im Jahr 1610 beobachtet wurden. Diese dunklen Flecken auf der Sonnenoberfläche sind kühler als ihre Umgebung und stehen im Zusammenhang mit extrem starken Magnetfeldern. Doch warum diese Magnetstrukturen nicht zerfallen, obwohl sie in einem instabilen Umfeld entstehen, blieb lange ein Rätsel.
Ein Durchbruch in der Sonnenforschung wurde nun durch ein Team vom Leibniz-Institut für Sonnenphysik in Freiburg erzielt. Mit Hilfe des GREGOR-Teleskops, das auf Teneriffa betrieben wird, konnten die Forscher die Magnetfelder der Sonnenflecken mit bisher unerreichter Präzision messen. Das GREGOR-Teleskop gilt als das leistungsfähigste bodengebundene Sonnenteleskop Europas und ermöglicht Beobachtungen, die zuvor nur mit teuren und komplexen Satellitenmissionen möglich waren.
Die Forscher nutzten eine verbesserte Technik der Stokes-Polarimetrie, um die Polarisation des Lichts zu messen, das von der Sonnenoberfläche ausgeht. Diese Methode erlaubt es, die Stärke und Struktur der Magnetfelder zu bestimmen, die durch das Licht hindurchtreten. Eine besondere Herausforderung bestand darin, die Verzerrungen des Sonnenlichts durch die Erdatmosphäre zu korrigieren. Hierbei kam eine am Max-Planck-Institut entwickelte Analyse- und Korrekturmethode zum Einsatz, die es ermöglichte, atmosphärische Effekte rechnerisch herauszufiltern.
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass im Inneren stabiler Sonnenflecken ein fein austariertes Gleichgewicht zwischen Magnetfeld und Gasdruck herrscht. Diese Balance verhindert, dass die Flecken unter dem Druck des umgebenden Plasmas kollabieren. Die magnetische Struktur wird nicht von außen stabilisiert, sondern hält sich selbst im Gleichgewicht durch die genaue Balance der physikalischen Kräfte im Inneren.
Diese neuen Erkenntnisse haben nicht nur theoretische Bedeutung, sondern könnten auch praktische Anwendungen finden, insbesondere in der Vorhersage von Weltraumwetter. Instabile Sonnenflecken sind oft Vorboten von Sonneneruptionen oder koronalen Massenauswürfen, die erhebliche Auswirkungen auf die Erde haben können, wie Störungen in der Satellitenkommunikation oder sogar großflächige Stromausfälle.
Die Fähigkeit, die Stabilität von Sonnenflecken frühzeitig zu erkennen, könnte daher als Frühwarnsystem für solare Stürme dienen. Dies ist besonders wichtig, da solche Ereignisse, wie der geomagnetische Sturm von Québec im März 1989, erhebliche Schäden verursachen können. Die neue Methodik der Forscher könnte somit einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Weltraumwetterprognosen leisten.
- Die besten Bücher rund um KI & Robotik!
- Die besten KI-News kostenlos per eMail erhalten!
- Zur Startseite von IT BOLTWISE® für aktuelle KI-News!
- IT BOLTWISE® kostenlos auf Patreon unterstützen!
- Aktuelle KI-Jobs auf StepStone finden und bewerben!
Stellenangebote

Werkstudent Schwerpunkt Künstliche Intelligenz für Digitale Transformation (m/w/d)

Junior Projektmanager Frontend & KI-Lösungen (m/w/d)

Duales Studium BWL - Spezialisierung Artificial Intelligence (B.A.) am Campus oder virtuell

Praktikant*in KI Entwicklung - "Integration Automated Driving"

- Die Zukunft von Mensch und MaschineIm neuen Buch des renommierten Zukunftsforschers und Technologie-Visionärs Ray Kurzweil wird eine faszinierende Vision der kommenden Jahre und Jahrzehnte entworfen – eine Welt, die von KI durchdrungen sein wird
- Künstliche Intelligenz: Expertenwissen gegen Hysterie Der renommierte Gehirnforscher, Psychiater und Bestseller-Autor Manfred Spitzer ist ein ausgewiesener Experte für neuronale Netze, auf denen KI aufbaut
- Obwohl Künstliche Intelligenz (KI) derzeit in aller Munde ist, setzen bislang nur wenige Unternehmen die Technologie wirklich erfolgreich ein
- Wie funktioniert Künstliche Intelligenz (KI) und gibt es Parallelen zum menschlichen Gehirn? Was sind die Gemeinsamkeiten von natürlicher und künstlicher Intelligenz, und was die Unterschiede? Ist das Gehirn nichts anderes als ein biologischer Computer? Was sind Neuronale Netze und wie kann der Begriff Deep Learning einfach erklärt werden?Seit der kognitiven Revolution Mitte des letzten Jahrhunderts sind KI und Hirnforschung eng miteinander verflochten
Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Neue Erkenntnisse über Sonnenflecken: Ein Durchbruch in der Sonnenforschung" für unsere Leser?
Es werden alle Kommentare moderiert!
Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.
Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.
Du willst nichts verpassen?
Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Neue Erkenntnisse über Sonnenflecken: Ein Durchbruch in der Sonnenforschung" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.
Nutze die Google-Suchmaschine für eine weitere Themenrecherche: »Neue Erkenntnisse über Sonnenflecken: Ein Durchbruch in der Sonnenforschung« bei Google Deutschland suchen, bei Bing oder Google News!