BALTIMORE / LONDON (IT BOLTWISE) – Die autonome Chirurgie steht an der Schwelle zu einem bedeutenden Durchbruch, doch der Weg zur praktischen Anwendung bei menschlichen Patienten ist noch weit. Ein Forschungsteam der Johns Hopkins University hat einen Roboter entwickelt, der in der Lage ist, eine der häufigsten Operationen, die Entfernung der Gallenblase, weitgehend autonom durchzuführen.
Die Entwicklung autonomer Operationen ist ein faszinierendes Beispiel für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz im medizinischen Bereich. Ein Team der Johns Hopkins University in Baltimore hat einen Roboter entwickelt, der auf zwei KI-Systemen basiert und in der Lage ist, eine Gallenblasenentfernung durchzuführen. Diese Operation gehört zu den häufigsten chirurgischen Eingriffen und erfordert das präzise Durchtrennen und Verschließen von drei miteinander verbundenen Gefäßen. Der Roboter führt den gesamten Prozess in 17 Schritten durch, wobei alle bisherigen Prozeduren erfolgreich waren.
Die Hardware des Systems basiert auf einem Roboter von Intuitive, der bereits über 10.000 Mal gebaut wurde und für Tele-Operationen eingesetzt wird. Diese bewährte Technik gewährleistet die notwendige Präzision bei den Bewegungen. Für das Training der KI musste ein Chirurg die Operationen an Schweinekadavern durchführen, woraus 17 Stunden Videomaterial entstanden sind. Das autonome System lernt während der Operationen kontinuierlich dazu, ähnlich wie ein Assistenzarzt unter Anleitung eines erfahrenen Chirurgen.
Um den Übergang zu Operationen an lebenden Schweinen und schließlich an menschlichen Patienten zu ermöglichen, sind jedoch noch umfangreiche Daten erforderlich. Laut Ji Woong Kim, dem Erstautor der in Science Robotics veröffentlichten Studie, gibt es zwar ausreichend Datenmaterial, doch sind diese oft sicher verschlossen und nicht frei zugänglich. Dies stellt ein Hindernis für die Weiterentwicklung der Technologie dar, da die Daten in ihrer Gesamtheit von großem Wert für die Forschung wären.
Um dieses Problem zu umgehen, hat das Forschungsteam einen alternativen Ansatz gewählt. Sensoren sollen an echtem Operationsbesteck angebracht werden, sodass das System direkt aus den zahlreichen jährlich stattfindenden Eingriffen lernen kann. Diese Methode könnte den Zugang zu den benötigten Daten erheblich erleichtern und die Entwicklung autonomer Operationen beschleunigen.
Die Fortschritte in der autonomen Chirurgie könnten die medizinische Praxis revolutionieren, indem sie die Präzision und Effizienz von Operationen erhöhen. Dennoch bleiben Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf die Datensicherheit und den Schutz sensibler Informationen. Die Integration von KI in die Chirurgie erfordert nicht nur technologische Innovationen, sondern auch eine sorgfältige Abwägung ethischer und rechtlicher Aspekte.
Die Zukunft der autonomen Chirurgie hängt von der erfolgreichen Bewältigung dieser Herausforderungen ab. Die Aussicht auf Roboter, die komplexe Operationen ohne menschliches Eingreifen durchführen können, ist verlockend, doch der Weg dorthin ist mit zahlreichen Hürden gepflastert. Die kontinuierliche Forschung und Entwicklung in diesem Bereich wird entscheidend sein, um die Potenziale der Künstlichen Intelligenz im Gesundheitswesen voll auszuschöpfen.

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