MADISON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Herausforderungen, die mit der Mobilität von Weltraum-Rovern auf extraterrestrischen Oberflächen verbunden sind, haben Wissenschaftler der University of Wisconsin-Madison zu neuen Erkenntnissen geführt. Diese könnten die zukünftige Planung und Durchführung von Missionen auf dem Mond und Mars maßgeblich beeinflussen.
Die Mobilität von Weltraum-Rovern auf fremden Planetenoberflächen ist eine komplexe Herausforderung, die Ingenieure seit Jahren beschäftigt. Ein Team von Maschinenbauingenieuren der University of Wisconsin-Madison hat nun eine entscheidende Entdeckung gemacht, die die bisherigen Testmethoden infrage stellt. Diese Erkenntnisse könnten die Art und Weise, wie Rover für extraterrestrische Missionen vorbereitet werden, grundlegend verändern.
Traditionell wurden Rover auf der Erde getestet, indem Prototypen mit einem Sechstel der Masse des tatsächlichen Rovers in Wüstenumgebungen eingesetzt wurden. Diese Tests sollten die Bedingungen auf dem Mond simulieren, wo die Schwerkraft nur ein Sechstel der Erdanziehungskraft beträgt. Doch wie sich herausstellt, wurde dabei ein entscheidender Faktor übersehen: die Wirkung der Erdanziehungskraft auf den Sand, auf dem die Tests durchgeführt wurden.
Professor Dan Negrut und sein Team haben mithilfe von Simulationen im Rahmen des Projekts Chrono, einer Open-Source-Physik-Simulationssoftware, herausgefunden, dass die Erdanziehungskraft den Sand auf der Erde viel stärker verdichtet als die geringere Schwerkraft auf dem Mond. Dies führt dazu, dass der Sand auf der Erde fester und stabiler ist, was die Mobilität der Rover begünstigt. Auf dem Mond hingegen ist der Boden lockerer und bietet weniger Traktion, was das Risiko erhöht, dass Rover stecken bleiben.
Diese Entdeckung hat weitreichende Implikationen für die Planung zukünftiger Missionen. Die Forscher betonen, dass es entscheidend ist, nicht nur die Schwerkraft, die auf den Rover wirkt, zu berücksichtigen, sondern auch die Auswirkungen der Schwerkraft auf den Untergrund. Dies könnte dazu beitragen, die Mobilität der Rover auf dem Mond und Mars besser vorherzusagen und das Risiko von Zwischenfällen zu minimieren.
Das Projekt Chrono, das in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern aus Italien entwickelt wurde, ermöglicht es, komplexe mechanische Systeme präzise zu modellieren. Diese Software wird nicht nur von der NASA genutzt, sondern auch von zahlreichen Organisationen weltweit, um verschiedene mechanische Systeme zu analysieren, von Präzisionsuhren bis hin zu Militärfahrzeugen.
Die Forschungsergebnisse der Universität Wisconsin-Madison könnten nicht nur die Raumfahrtindustrie revolutionieren, sondern auch auf der Erde Anwendung finden. Die Fähigkeit, die Interaktion von Fahrzeugen mit unterschiedlichen Bodenbeschaffenheiten präzise zu simulieren, könnte in vielen Bereichen von Nutzen sein, von der Landwirtschaft bis zur Bauindustrie.
Professor Negrut und sein Team sind stolz darauf, dass ihre Arbeit nicht nur theoretische Erkenntnisse liefert, sondern auch praktische Anwendungen ermöglicht. Die kontinuierliche Weiterentwicklung von Chrono wird durch die Unterstützung von Organisationen wie der National Science Foundation und der NASA ermöglicht, was die Bedeutung dieser Forschung unterstreicht.

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