BRÜSSEL / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Europäische Union hat ehrgeizige Pläne zur Förderung der Künstlichen Intelligenz (KI) und plant die Errichtung von Gigafabriken, um ihre technologische Souveränität zu stärken und im globalen Wettbewerb aufzuholen.
Die Europäische Union hat sich das Ziel gesetzt, ihre Position im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) zu stärken, indem sie in sogenannte Gigafabriken investiert. Diese Fabriken sollen als dynamische Ökosysteme fungieren, die Rechenleistung, Daten und Talente bündeln, um KI-Modelle und Anwendungen zu entwickeln. Trotz der Tatsache, dass Europa im Vergleich zu den USA und China bei der Skalierung von KI hinterherhinkt, plant die EU, durch diese Investitionen ihre technologische Souveränität zu sichern.
Ein wesentlicher Anreiz für diese Entwicklung ist die Vision von NVIDIA-CEO Jensen Huang, der auf der GTC-Konferenz in Paris die Bedeutung solcher Infrastrukturen betonte. NVIDIA arbeitet bereits mit Ländern wie Frankreich, Italien und dem Vereinigten Königreich zusammen, um KI-Fabriken zu errichten, die als Katalysatoren für wirtschaftliches Wachstum dienen sollen. Diese Fabriken sollen nicht nur die KI-Entwicklung vorantreiben, sondern auch als Plattformen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) dienen, die nicht über die Ressourcen verfügen, eigene Infrastrukturen aufzubauen.
Henna Virkkunen, die Exekutiv-Vizepräsidentin der Europäischen Kommission für technologische Souveränität, betont, dass Europa über 30% mehr Forscher pro Kopf als die USA verfügt, die sich auf KI konzentrieren. Dennoch fehlt es oft an ausreichender Rechenkapazität, was die Entwicklung hemmt. Die EU hat daher 10 Milliarden Euro für den Aufbau von 13 KI-Fabriken bereitgestellt und plant, weitere 20 Milliarden Euro in die Gigafabriken zu investieren.
Die Nachfrage nach diesen Gigafabriken ist enorm, mit 76 Interessensbekundungen aus 16 Mitgliedstaaten. Diese Einrichtungen sollen als zentrale Anlaufstellen für KI-Unternehmen dienen und den Prozess der Datenverarbeitung und -analyse optimieren. Experten wie Andre Kukhnin von UBS sehen in diesen Fabriken eine Möglichkeit, die GPU-Kapazität zu erhöhen und so die Entwicklung von KI-Modellen zu beschleunigen.
Ein Beispiel für die Nutzung solcher Einrichtungen ist das norwegische Telekommunikationsunternehmen Telenor, das bereits eine KI-Fabrik betreibt. Diese Einrichtung dient als Testumgebung für neue Anwendungen, wie etwa die Übersetzung sensibler Dialoge durch eine norwegische Version von ChatGPT. Kaaren Hilsen, Chief Innovation Officer von Telenor, betont die Bedeutung der Datensouveränität, insbesondere wenn geschäftskritische Informationen in KI-Modelle integriert werden.
Die Errichtung dieser Gigafabriken erfordert jedoch erhebliche Investitionen, sowohl in die Infrastruktur als auch in die Energieversorgung. Bertin Martens von Bruegel weist darauf hin, dass der Bau solcher Einrichtungen zwar ein bis zwei Jahre dauern kann, die Bereitstellung der notwendigen Energie jedoch wesentlich länger. Die EU plant, ein Konsortium von Partnern zu bilden, um die Finanzierung sicherzustellen und die Projekte voranzutreiben.
Die Zukunft dieser Gigafabriken hängt stark von der Fähigkeit ab, private Investitionen zu mobilisieren und die notwendige Infrastruktur bereitzustellen. Dennoch könnte Europa durch diese Initiativen seine Position im globalen KI-Wettbewerb stärken und gleichzeitig seine technologische Unabhängigkeit sichern.

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