BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die deutsche Startup-Szene sieht sich mit neuen Herausforderungen konfrontiert, da zwei Gesetzesentwürfe im Bundeskabinett zur Debatte stehen, die den Zugang zu öffentlichen Aufträgen erheblich erschweren könnten.
Die deutsche Startup-Landschaft steht vor einer potenziellen Hürde, da zwei neue Gesetzesentwürfe im Bundeskabinett zur Diskussion stehen. Diese Entwürfe könnten den Zugang von Startups zu öffentlichen Aufträgen erheblich einschränken und zusätzliche bürokratische Hürden für die Digitalwirtschaft schaffen. Der Branchenverband Bitkom hat bereits vor den möglichen negativen Auswirkungen gewarnt.
Im Koalitionsvertrag war ursprünglich vorgesehen, dass junge Unternehmen in den ersten vier Jahren Direktaufträge bis zu 100.000 Euro erhalten können, um innovative Produkte und Dienstleistungen zu fördern. Diese Regelung sollte auch das Tariftreuegesetz umgehen. In den aktuellen Entwürfen fehlen jedoch beide Ausnahmen, was zu Kritik aus der Startup-Szene führt.
Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst äußerte sich besorgt über die steigenden Hürden für Startups. Er betonte, dass die öffentliche Verwaltung dadurch den Zugang zu innovativen Lösungen verliere und Startups den Staat als wichtigen Ankerkunden. Eine Umfrage von Bitkom Research unter 152 deutschen Tech-Startups ergab, dass 90 Prozent der Befragten vereinfachte Zugänge zu öffentlichen Aufträgen als wichtige politische Maßnahme betrachten.
Auch abseits der Startup-Szene stößt das geplante Bundestariftreuegesetz auf Kritik. Unternehmen müssten künftig nachweisen, dass sie tariflich gleichwertige Leistungen erbringen, obwohl Tarifverträge in der Digitalwirtschaft unüblich sind. Laut Wintergerst erhalten viele Beschäftigte in der Branche überdurchschnittliche Gehälter, was jedoch mit hohem Aufwand nachgewiesen werden müsste. Dies könnte zu einem Rückzug aus öffentlichen Ausschreibungen führen und der Verwaltungsdigitalisierung schaden.
Die Einschätzungen basieren auf einer nicht-repräsentativen Umfrage von Bitkom Research, die zwischen KW 12 und KW 21 im Jahr 2025 durchgeführt wurde. Die Ergebnisse spiegeln die Bedenken wider, dass die neuen Regelungen die Innovationskraft der deutschen Wirtschaft beeinträchtigen könnten.
Die Diskussion um die Gesetzesentwürfe zeigt, wie wichtig es ist, die Balance zwischen Bürokratie und Innovation zu finden. Während die Regierung versucht, faire Arbeitsbedingungen zu gewährleisten, könnte eine zu strikte Regulierung die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Startups gefährden. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Gesetzgebung entwickeln wird und welche Anpassungen vorgenommen werden, um die Innovationskraft der deutschen Wirtschaft zu fördern.

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