WIEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die jüngste Entscheidung der Opec+, die Ölproduktion zu erhöhen, hat in der Branche für Aufsehen gesorgt. Analysten warnen vor einem drohenden Überangebot, das die Märkte noch vor Jahresende beeinflussen könnte.
Die Opec+ hat überraschend ihre Ölproduktion ab September um 547.000 Barrel pro Tag erhöht, was auf eine vollständige Rücknahme der zuvor freiwillig auferlegten Produktionskürzungen hinweist. Diese Entscheidung kommt früher als erwartet, da ursprünglich eine schrittweise Lockerung bis Ende 2025 geplant war. Die rasche Anpassung der Förderpolitik hat Marktteilnehmer überrascht und könnte zu einem Überangebot führen, das die Ölpreise unter Druck setzt.
Die Entscheidung der Opec+ spiegelt die geopolitischen Interessen ihrer Mitglieder wider, insbesondere der Vereinigten Arabischen Emirate, die allein 300.000 zusätzliche Barrel pro Tag erhalten. Diese Entwicklung zeigt, dass innerhalb der Opec+ zunehmend nationale Interessen über die gemeinsame Preisstrategie dominieren. Analysten von TotalEnergies und anderen Beratungsfirmen warnen vor den langfristigen Preisrisiken, die durch geopolitische Unsicherheiten und ein mögliches Überangebot entstehen könnten.
Die Marktreaktionen auf die Ankündigung waren gemischt. Während die Nachfrage durch die Sommersaison stabil bleibt, sank der Brent-Preis zwischen April und Mai um 19 Prozent, bevor er sich zuletzt auf 69 Dollar erholte. Die geopolitische Unsicherheit, insbesondere durch den Israel-Iran-Konflikt und neue US-Handelsabkommen, hat dazu beigetragen, den Preis zu stützen. Dennoch bleibt die Frage, wie lange diese Stabilität angesichts der erhöhten Produktion anhalten kann.
Ein weiterer Faktor, der die Märkte beeinflussen könnte, ist die verbleibende freiwillige Kürzung von 1,65 Millionen Barrel pro Tag sowie ein gemeinsamer Schnitt aller Mitglieder von 2 Millionen Barrel, die bis Ende 2026 regulär laufen. Wie dieses Volumen zurückgeführt wird, könnte das nächste große Streitthema innerhalb des Kartells werden. Die Stimmung auf dem jüngsten Opec+-Seminar in Wien war von Vorsicht geprägt, da viele Teilnehmer mit einem klaren Angebotsüberhang in naher Zukunft rechnen.
Barclays hat in einer aktuellen Analyse darauf hingewiesen, dass die Opec möglicherweise erstmals seit einem Jahrzehnt ihre freie Kapazität aktiv nutzen muss. Dies könnte mittelfristig zu höheren Ölpreisen führen, vorausgesetzt, die Angebotsflut wird nicht von einer hart einbremsenden Weltkonjunktur überlagert. Die kommenden Monate werden zeigen, wie sich die Marktkräfte entwickeln und welche Rolle die Opec+ dabei spielen wird.

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