Uneinheitliche Entwicklung am deutschen Aktienmarkt nach Kursrally

FRANKFURT / LONDON (IT BOLTWISE) – Der deutsche Aktienmarkt zeigt sich nach einer Kursrally am Vortag uneinheitlich. Während der DAX leicht zulegt, verzeichnen Papiere aus der zweiten Reihe Verluste. Die Erzeugerpreise in Deutschland sind im August stärker gesunken als erwartet, was jedoch kaum Einfluss auf die Notierungen hatte. Der bevorstehende Verfall an den Terminbörsen könnte im Tagesverlauf für zusätzliche Bewegung sorgen.

Der deutsche Aktienmarkt hat nach einer deutlichen Erholung am Vortag am Freitag keine klare Richtung gefunden. Während der DAX, der Leitindex der deutschen Börse, um 0,3 Prozent auf 23.748 Punkte stieg, zeigten sich die Aktien der mittelgroßen Unternehmen im MDAX mit einem Minus von 0,3 Prozent bei 30.373 Punkten. Auch der EuroStoxx 50, der Leitindex der Eurozone, legte um 0,5 Prozent zu. Diese uneinheitliche Entwicklung spiegelt die Unsicherheiten wider, die derzeit den Markt prägen.

Ein wesentlicher Faktor für die Marktbewegungen sind die jüngsten Preisdaten aus Deutschland. Die Erzeugerpreise sind im August stärker gesunken als erwartet, was jedoch nur wenig Einfluss auf die Aktienkurse hatte. Marktbeobachter Thomas Altmann von QC Partners weist darauf hin, dass der September-Verfall an den Terminbörsen, einer der vier großen Verfalltermine des Jahres, zu zusätzlichen Schwankungen führen könnte. An solchen Tagen können Aktienkurse und Indizes ohne wesentliche Nachrichten spürbar schwanken.

Besonders im Fokus standen die Aktien von Scout24, die um 3,6 Prozent fielen. Der Immobilienplattform-Betreiber hat die spanischen Online-Immobilienplattformen Fotocasa und Habitaclia übernommen. Der Unternehmenswert der Transaktion beläuft sich auf 153 Millionen Euro. Die Finanzierung erfolgt über Barmittel und bestehende Kreditlinien. Diese Akquisition zeigt die Expansionsstrategie von Scout24, die jedoch von den Anlegern mit Skepsis betrachtet wird.

Auch die Aktien von Ströer gerieten unter Druck und fielen um 3,1 Prozent. Der Werbevermarkter hat seinen Ausblick gesenkt, was die durchschnittliche Markterwartung für das operative Ergebnis 2025 um fünf Prozent sinken lassen könnte, so JPMorgan-Analyst Marcus Diebel. Langfristig sieht er jedoch weiterhin Wachstumschancen für den Außenwerbespezialisten. Der Autozulieferer Stabilus kündigte derweil an, 450 Arbeitsplätze zu streichen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Diese Nachricht führte zu einem Kursrückgang von 5,4 Prozent und machte Stabilus zum Schlusslicht im SDAX.

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