NEW YORK / LONDON (IT BOLTWISE) – Stablecoins, einst als Kuriositäten der Kryptowelt abgetan, haben sich zu einem ernstzunehmenden Bestandteil der Finanzinfrastruktur entwickelt. Die kürzliche Verabschiedung des GENIUS Acts in den USA hat diesen digitalen Token eine neue Legitimität verliehen und das Interesse von Unternehmen aus verschiedenen Branchen geweckt.
Stablecoins, die lange Zeit im Schatten der volatilen Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum standen, erleben derzeit einen bemerkenswerten Aufschwung. Diese digitalen Token, die 1:1 mit konventionellen Vermögenswerten wie Staatsanleihen und Bankeinlagen gedeckt sind, bieten die Vorteile digitaler Transaktionen ohne die typischen Preisschwankungen. Diese Stabilität macht sie zu einer attraktiven Alternative für schnelle und kostengünstige Zahlungen.
Die Verabschiedung des GENIUS Acts in den USA markiert einen Wendepunkt für Stablecoins. Diese Gesetzgebung klärt nicht nur die regulatorische Einstufung dieser Token, sondern stellt auch sicher, dass sie vollständig durch sichere Vermögenswerte gedeckt sind. Dies adressiert langjährige Bedenken hinsichtlich der Reserven, die von Stablecoin-Emittenten gehalten werden. Zudem unterliegen diese nun den gleichen Anti-Geldwäsche-Vorschriften und regelmäßigen Prüfungen wie traditionelle Finanzinstitute.
Die Reaktion der Finanzwelt ließ nicht lange auf sich warten. Große Banken wie JPMorgan Chase, deren CEO Jamie Dimon einst Bitcoin als Betrug bezeichnete, planen nun eigene Stablecoin-ähnliche Produkte. Auch Einzelhandelsriesen wie Amazon und Walmart prüfen die Einführung eigener Token, die wie aufgeladene Geschenkkarten funktionieren könnten und Kreditkartengebühren umgehen.
Die Zahlen sprechen für sich: Derzeit sind bereits 263 Milliarden US-Dollar in Stablecoins im Umlauf, ein Anstieg von 60 % im Vergleich zum Vorjahr. Experten prognostizieren, dass diese Zahl in den nächsten drei Jahren auf 2 Billionen US-Dollar ansteigen könnte. Besonders im Bereich der grenzüberschreitenden Zahlungen, wo Stablecoins teure Überweisungen ersetzen können, zeigt sich ihr Potenzial.
Diese Entwicklung stellt jedoch auch eine Herausforderung für das bestehende Finanzsystem dar. Die American Bankers Association hat bereits gewarnt, dass ein Verlust von nur 10 % der 19 Billionen US-Dollar an Einlagen der Banken an Stablecoins deren Finanzierungskosten erhöhen und die Kreditvergabe einschränken könnte. Dennoch sehen viele in der Branche diese Bedenken eher als Bestätigung des disruptiven Potenzials von Stablecoins.
Die eigentliche Bewährungsprobe wird kommen, wenn die erste große Finanzkrise eintritt oder geopolitische Spannungen die Regierungen zwingen, zwischen der Akzeptanz von dollarbasierten Token und dem Schutz der monetären Souveränität zu wählen. Mit der nun vorhandenen regulatorischen Klarheit und der Zustimmung der Wall Street haben Stablecoins den Sprung von einer Krypto-Kuriosität zur Finanzinfrastruktur geschafft. Ob diese Infrastruktur so zuverlässig ist wie das System, das sie ersetzt, bleibt abzuwarten.

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