US-Küstenwache veröffentlicht Bericht zur Titan-U-Boot-Katastrophe

WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Verlust des Titan-U-Boots, das im Juni 2023 bei einem Tauchgang zur Titanic implodierte und fünf Menschen das Leben kostete, hat weitreichende Diskussionen über die Sicherheit und Regulierung von Tauchfahrzeugen ausgelöst.

Die US-Küstenwache hat einen umfassenden Bericht veröffentlicht, der die Ursachen und Faktoren beleuchtet, die zur Katastrophe des Titan-U-Boots führten. Der Bericht, der über 300 Seiten umfasst, enthält 17 Sicherheitsempfehlungen, die darauf abzielen, die Aufsicht über Tauchfahrzeugoperationen zu stärken und internationale maritime Richtlinien zu verbessern.

Jason Neubauer, Vorsitzender des Untersuchungsausschusses, betonte, dass der Verlust des Titan vermeidbar gewesen sei. Die zweijährige Untersuchung habe zahlreiche Faktoren identifiziert, die zu dieser Tragödie führten, und biete wertvolle Lektionen, um zukünftige Vorfälle zu verhindern. Neubauer hob die Notwendigkeit einer stärkeren Aufsicht und klarer Optionen für Betreiber hervor, die neue Konzepte außerhalb des bestehenden Regulierungsrahmens erkunden.

Der Bericht identifiziert OceanGates unzureichendes Design, Zertifizierung, Wartung und Inspektionsprozesse als Hauptursachen für das Unglück. Weitere Faktoren umfassen eine toxische Unternehmenskultur bei OceanGate, ein unzureichendes nationales und internationales Regelwerk für Tauchfahrzeuge und ein ineffektives Whistleblower-Verfahren.

Besonders kritisch wird im Bericht hervorgehoben, dass OceanGate bekannte Anomalien am Rumpf des Titan nach der Titanic-Expedition 2022 nicht ausreichend untersucht und behoben hat. Die Echtzeit-Überwachungssysteme des Titan hätten Daten geliefert, die analysiert und bearbeitet werden sollten, doch OceanGate unterließ jegliche präventive Wartung.

Zu den Empfehlungen des Untersuchungsausschusses gehört die Einschränkung der Bezeichnungen für ozeanografische Forschungsschiffe für Tauchfahrzeuge, die Ausweitung der Anforderungen auf alle wissenschaftlichen oder kommerziellen Tauchfahrzeuge und die Verpflichtung zur Dokumentation durch die Küstenwache für alle US-amerikanischen Tauchfahrzeuge.

Darüber hinaus wird vorgeschlagen, dass Betreiber Tauch- und Notfallpläne bei der örtlichen Küstenwache einreichen, die Such- und Rettungsfähigkeiten der Küstenwache im Unterwasserbereich evaluieren und mit der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation zusammenarbeiten, um Sicherheitsanforderungen für Passagier-Tauchfahrzeuge zu definieren.

Der Bericht soll zukünftige politische Entscheidungen beraten und die Aufsicht über Tauchfahrzeugoperationen unter US-amerikanischen und internationalen Rahmenbedingungen verbessern.

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