WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Rücktritt von Adriana Kugler aus dem Führungsgremium der US-Notenbank bietet Donald Trump eine unerwartete Gelegenheit, seine Einflussnahme auf die Geldpolitik der Vereinigten Staaten zu verstärken. Noch vor den nächsten Präsidentschaftswahlen könnte Trump einen ihm loyalen Kandidaten in die Federal Reserve einbringen und damit die Weichen für die Zukunft der US-amerikanischen Geldpolitik stellen.
Der Rücktritt von Adriana Kugler, die erst kürzlich von Präsident Biden in das Board of Governors der Federal Reserve berufen wurde, eröffnet Donald Trump eine strategische Möglichkeit, die Zusammensetzung der US-Notenbank nach seinen Vorstellungen zu beeinflussen. Kuglers Entscheidung, ihre Position aufzugeben, um an die Georgetown University zurückzukehren, kommt für Trump zu einem günstigen Zeitpunkt, da er noch vor den Wahlen einen neuen Kandidaten nominieren kann.
Trump hat seit Beginn seiner Präsidentschaft die Zinspolitik der Federal Reserve kritisiert und Notenbankchef Jerome Powell wiederholt vorgeworfen, mit hohen Zinsen die Konjunktur zu bremsen. Diese Kritik könnte nun in konkrete Maßnahmen münden, da Trump die Gelegenheit hat, einen Kandidaten zu präsentieren, der seine wirtschaftspolitischen Vorstellungen teilt und möglicherweise auch als zukünftiger Notenbankchef in Betracht gezogen wird.
Ein möglicher Kandidat für die Nachfolge Kuglers könnte Stephen Moore sein, ein ehemaliger Wirtschaftsberater Trumps und Kritiker der Fed. Auch Judy Shelton, die sich für eine Rückkehr zum Goldstandard ausgesprochen hat, könnte erneut ins Gespräch kommen. Beide Kandidaten wurden in der Vergangenheit abgelehnt, doch Trump könnte diesmal entschlossener agieren.
Die Finanzmärkte beobachten diese Entwicklungen mit Sorge, da eine zu offensichtliche politische Einflussnahme auf die Federal Reserve Zweifel an der Unabhängigkeit der Notenbank wecken könnte. Diese Unabhängigkeit gilt seit Jahrzehnten als Garant für die Stabilität des Dollars und des internationalen Finanzsystems.
Adriana Kugler, die als erste Latina in das Board berufen wurde, galt als pragmatisch und datengetrieben. Ihr Rücktritt kam überraschend und wurde offiziell mit persönlichen Gründen begründet. Dennoch bleibt unklar, welche internen Dynamiken zu dieser Entscheidung geführt haben könnten.
Jerome Powell, der von Trump selbst 2018 als Fed-Chef nominiert wurde, steht seit Jahren unter politischem Druck. Während Demokraten ihm eine zu zögerliche Inflationsbekämpfung vorwerfen, kritisieren Republikaner seine Zinspolitik als wirtschaftsfeindlich. Die bevorstehende Neubesetzung durch Trump könnte die Tonlage im Board of Governors verändern und die Nachfolgefrage Powells vorzeitig beantworten.
Die USA stehen vor einer ungewissen geldpolitischen Zukunft. Sollte Trump erneut die Zügel übernehmen, droht nicht nur ein radikaler personeller Umbau der Notenbank, sondern auch eine mögliche Beschädigung ihres Selbstverständnisses als politisch unabhängige Institution. Ein Fed-Chef, der sich mehr an Loyalität als an Daten orientiert, könnte für die Finanzmärkte weltweit ein gefährliches Signal sein.

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