STOCKHOLM / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Übernahme des bankrotten schwedischen Batterieherstellers Northvolt durch das US-Startup Lyten könnte Europas Streben nach Energieunabhängigkeit neuen Schwung verleihen.
Die Übernahme des bankrotten schwedischen Batterieherstellers Northvolt durch das US-Startup Lyten könnte Europas Streben nach Energieunabhängigkeit neuen Schwung verleihen. Lyten, ein in Silicon Valley ansässiges Unternehmen, das sich auf die Entwicklung von Lithium-Schwefel-Zellen als umweltfreundlichere Alternative zu Lithium-Ionen-Batterien spezialisiert hat, wird von Stellantis und FedEx unterstützt. Diese strategische Akquisition könnte den europäischen Batteriemarkt nachhaltig beeinflussen.
Northvolt, einst als Europas Antwort auf die asiatischen Batteriehersteller angesehen, musste im März Insolvenz anmelden. Dies war einer der größten Unternehmenszusammenbrüche in Schweden und führte zu einem hektischen Wettlauf, um einen Käufer zu finden. Die Übernahme durch Lyten bietet nun eine Möglichkeit, die Projekte von Northvolt in Schweden und Deutschland wiederzubeleben und die europäische Batterieproduktion zu stärken.
Lyten plant, die Produktion in der Vorzeigeanlage in Skelleftea, Nordschweden, schnell wieder aufzunehmen und die Lieferung von Lithium-Ionen-Batteriezellen bis 2026 fortzusetzen. Das Unternehmen hat bereits Northvolts Energiespeichergeschäft in Polen übernommen, das als das größte in Europa gilt. Die Zielmärkte von Lyten umfassen die Automobil-, Verteidigungs- und Energiespeicherbranche.
Die Übernahme erfolgt zu einem erheblichen Preisnachlass gegenüber dem ursprünglichen Vermögenswert von Northvolt. Laut Lyten-CEO Dan Cook wird das Unternehmen zunächst auf die Bereitstellung hoher Erträge für einen einzelnen Kunden fokussieren, um das Vertrauen der ehemaligen Kunden von Northvolt zurückzugewinnen. Northvolts Auftragsbuch umfasste einst mehr als 50 Milliarden US-Dollar von Automobilherstellern wie BMW, Volkswagen und Audi.
Die Übernahme umfasst nicht nur die Projekte von Northvolt in Schweden und Deutschland, sondern auch deren geistiges Eigentum. Arbeiten zur Übernahme der kanadischen Einheit von Northvolt sind ebenfalls im Gange. Vor dem finanziellen Zusammenbruch hatte Northvolt seine Aktivitäten über den Atlantik ausgeweitet, sich jedoch später wieder auf Schweden konzentriert, als die finanzielle Krise eskalierte.
Die schwedische Regierung begrüßt die Übernahme, da sie das Land als Schlüssel zur europäischen Energieunabhängigkeit positioniert. Die Wiederaufnahme der Produktion könnte nicht nur die europäische Batterieproduktion stärken, sondern auch die Abhängigkeit von asiatischen Herstellern verringern. Experten sehen in der Übernahme eine Chance, die europäische Industrie zu revitalisieren und die technologische Entwicklung voranzutreiben.

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