LONDON (IT BOLTWISE) – Lithium, ein Element, das einst in der Rezeptur von 7Up enthalten war, könnte nun eine Schlüsselrolle in der Behandlung von Alzheimer spielen. Eine aktuelle Studie legt nahe, dass der Verlust von Lithium im Gehirn ein früher Indikator für die Krankheit sein könnte.
Die Bedeutung von Lithium in der medizinischen Forschung hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen. Ursprünglich bekannt als Bestandteil der Limonade 7Up, hat sich Lithium seitdem als wichtiger Faktor in der Behandlung von psychischen Erkrankungen etabliert. Eine neue Studie, die in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht wurde, deutet darauf hin, dass der Verlust von Lithium im Gehirn ein früher Indikator für Alzheimer sein könnte, einer Krankheit, die Millionen von Menschen weltweit betrifft.
Die Forschung, geleitet von Bruce A. Yankner, einem Professor für Genetik und Neurologie an der Harvard Medical School, zeigt, dass Lithium für die Gesundheit aller wichtigen Gehirnzelltypen bei Mäusen von Bedeutung ist. Der Verlust von Lithium scheint ein wesentlicher Faktor für die Verschlechterung zu sein, die mit Alzheimer einhergeht. Diese Erkenntnisse eröffnen neue Perspektiven für die Behandlung der Krankheit, obwohl Lithium bereits seit Jahrzehnten in der Psychiatrie eingesetzt wird.
Seit den 1970er Jahren wird Lithiumcarbonat in den USA zur Behandlung von bipolaren Störungen eingesetzt. Es gilt als Stimmungsstabilisator und wird auch zur Langzeitbehandlung von Depressionen verschrieben. Die genaue Wirkungsweise ist zwar noch nicht vollständig verstanden, jedoch wird angenommen, dass es Stress im Gehirn unterdrückt und die Neuroplastizität fördert.
Die aktuelle Forschung von Yankner und seinem Team könnte den Weg für neue Behandlungsmethoden ebnen. In Experimenten mit Mäusen konnte gezeigt werden, dass kleine Mengen von Lithiumorotat in der Lage sind, Alzheimer-ähnliche Symptome umzukehren und die Gehirnfunktion wiederherzustellen. Diese Ergebnisse sind vielversprechend, doch die Übertragung auf den Menschen steht noch aus.
Die potenzielle Anwendung von Lithium in der Alzheimer-Behandlung ist nicht neu. Bereits frühere Studien, wie eine aus Dänemark im Jahr 2017, haben darauf hingewiesen, dass Lithium im Trinkwasser mit einer geringeren Demenzrate in Verbindung stehen könnte. Yankners Forschung hebt jedoch die spezifische Rolle von Lithium im Gehirn hervor und könnte zu klinischen Studien führen, die seine Wirksamkeit beim Menschen testen.
Obwohl die Forschungsergebnisse vielversprechend sind, warnt Yankner davor, dass Menschen nicht eigenständig mit der Einnahme von Lithium beginnen sollten. Die toxische Wirkung von Lithium bei unsachgemäßer Dosierung ist bekannt, und die Forschung befindet sich noch in einem frühen Stadium. Dennoch könnte diese Entdeckung langfristig neue Wege in der Alzheimer-Behandlung eröffnen.

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