PEKING / BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Abhängigkeit von China bei der Versorgung mit seltenen Rohstoffen stellt die deutsche Industrie vor erhebliche Herausforderungen. Die jüngsten Exportkontrollen Pekings verschärfen die Situation weiter.
Die deutsche Industrie steht vor einer bedeutenden Herausforderung: Die Abhängigkeit von China bei der Versorgung mit seltenen Rohstoffen. Diese Rohstoffe sind essenziell für die Produktion in vielen High-Tech-Bereichen, und China kontrolliert über 90 Prozent des Weltmarktes. Die jüngsten Maßnahmen der chinesischen Regierung, die Exportkontrollen zu verschärfen, haben die Besorgnis in Deutschland weiter verstärkt.
Bereits zu Beginn des Jahres, als der Handelskonflikt zwischen den USA und China die Schlagzeilen beherrschte, hat Peking still und heimlich die Liste der ausfuhrgenehmigungspflichtigen Rohstoffe erweitert. Dies bedeutet, dass nicht mehr die Unternehmen selbst, sondern die chinesische Regierung entscheidet, welche Rohstoffe exportiert werden dürfen. Besonders betroffen sind die sogenannten Seltenen Erden, die für viele technologische Anwendungen unverzichtbar sind.
Der Wirtschaftsjurist Dr. Amir-Said Ghassabeh, ein Experte für grenzüberschreitenden Handel, warnt vor einer deutlichen Verschärfung der Versorgungslage. Viele kleine und mittelständische Unternehmen in Deutschland verfügen nur über Materialvorräte für wenige Wochen. Das Bundeswirtschaftsministerium unter der Leitung von Ministerin Katherina Reiche zeigt sich ebenfalls besorgt und betrachtet die Situation mit Sorge.
Um den Druck auf China zu erhöhen, können sich betroffene Unternehmen an die EU-Kommission wenden, die die Fälle bündelt und an die chinesische Regierung übergibt. Ob dies jedoch ausreicht, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, bleibt unklar. Die Möglichkeit von Produktionsstopps bei einigen Unternehmen ist nicht auszuschließen, sollte sich die Lage weiter verschärfen.
China nutzt seine marktbeherrschende Stellung bei den Seltenen Erden, um geopolitische Interessen durchzusetzen. Die Abhängigkeit der Welt von diesen Rohstoffen ermöglicht es Peking, eine kalkulierte Erpressung zu betreiben. Laut dem Bundeswirtschaftsministerium können kommerzielle Anlagen zur Separation von Seltenen Erden derzeit nur von wenigen Ländern außerhalb Chinas errichtet werden.
Der Bundesverband der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie fordert daher eine Diversifizierung der Bezugsquellen. Auch wenn die aktuelle Versorgungslage als stabil eingeschätzt wird, ist die Notwendigkeit, alternative Lieferanten zu finden, unumgänglich. Die deutsche Industrie muss sich auf eine langfristige Strategie zur Sicherung der Rohstoffversorgung konzentrieren.
Dr. Ghassabeh betont, dass die aktuelle Situation eine Chance für Deutschland sein könnte, die Abhängigkeit von China zu reduzieren und in die Entwicklung eigener Kapazitäten zu investieren. Dies würde nicht nur die Versorgungssicherheit erhöhen, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie stärken.

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