LONDON (IT BOLTWISE) – Trotz der weit verbreiteten Nutzung von Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bei Messaging-Diensten wie WhatsApp und Signal, gibt es immer noch Sicherheitslücken, die ausgenutzt werden können. Zwei österreichische Sicherheitsforscher haben auf der DEFCON 2025 demonstriert, wie Angreifer durch Sidechannel- und Protokoll-Angriffe wertvolle Informationen über die Nutzer sammeln können.
Die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung von Nachrichten bei Diensten wie WhatsApp und Signal wird oft als sicherer Schutz gegen unbefugtes Mitlesen angesehen. Doch wie die österreichischen Sicherheitsforscher Gabriel Gegenhuber und Maximilian Günther auf der DEFCON 2025 zeigten, können Angreifer durch geschickte Sidechannel- und Protokoll-Angriffe dennoch wertvolle Informationen über die Nutzer und deren Geräte erlangen.
Ein zentraler Punkt ihrer Forschung ist die Analyse der Zustellbestätigungen, die mehr über den Zustand der Geräte verraten, als man zunächst vermuten würde. Diese Bestätigungen, die nicht mit den abschaltbaren Lesebestätigungen zu verwechseln sind, sind notwendig, damit der Dienst nicht versucht, bereits zugestellte Nachrichten erneut zu senden. Die Laufzeit dieser Bestätigungen kann Rückschlüsse auf den Zustand des Empfangsgeräts zulassen, wie etwa ob das Gerät offline ist oder die App im Vordergrund läuft.
Besonders brisant ist, dass Angreifer durch die Analyse der Zustellbestätigungen nicht nur den Zustand der Geräte, sondern auch deren Anzahl und Art ermitteln können. Dies ermöglicht es, ein umfassendes Profil der genutzten Geräte zu erstellen und sogar den Aufenthaltsort des Nutzers zu erahnen, wenn bestimmte Geräte regelmäßig zu bestimmten Zeiten online sind. Diese Informationen könnten für gezielte Angriffe oder sogar für physische Übergriffe genutzt werden.
Ein weiteres Problem ist die Möglichkeit, durch speziell formatierte Nachrichten den Akku des Zielgeräts zu entleeren und dessen Datenkontingent zu verbrauchen. Da die Server die Struktur der verschlüsselten Nachrichten nicht überprüfen können, wird die falsche Formatierung erst vom Client erkannt, was zu einem erhöhten Datenverbrauch führt. Bei WhatsApp kann dies bis zu 13 GByte pro Stunde betragen, was nicht nur den Akku belastet, sondern auch die Telefonrechnung in die Höhe treiben kann.
Die Forscher haben die Betreiber von WhatsApp und Signal bereits im September 2024 über ihre Erkenntnisse informiert, doch bisher gab es keine offiziellen Reaktionen. WhatsApp hat zwar eine neue Einstellung eingeführt, die Nachrichten unbekannter Absender blockieren soll, doch gegen Angriffe von bekannten Absendern hilft dies nicht. Die Forscher betonen, dass eine Verbesserung der Client-seitigen Validierung notwendig ist, um solche Angriffe zu verhindern.

- Die besten Bücher rund um KI & Robotik!
- Die besten KI-News kostenlos per eMail erhalten!
- Zur Startseite von IT BOLTWISE® für aktuelle KI-News!
- IT BOLTWISE® kostenlos auf Patreon unterstützen!
- Aktuelle KI-Jobs auf StepStone finden und bewerben!
Stellenangebote

Senior IT-Consultant KI-Systeme (all genders)

Duales Studium BWL - Spezialisierung Artificial Intelligence (B.A.) am Campus oder virtuell

Duales Studium BWL - Spezialisierung Artificial Intelligence (B.A.) am Campus oder virtuell

Duales Studium BWL - Spezialisierung Artificial Intelligence (B.A.) am Campus oder virtuell

- Die Zukunft von Mensch und MaschineIm neuen Buch des renommierten Zukunftsforschers und Technologie-Visionärs Ray Kurzweil wird eine faszinierende Vision der kommenden Jahre und Jahrzehnte entworfen – eine Welt, die von KI durchdrungen sein wird
- Künstliche Intelligenz: Expertenwissen gegen Hysterie Der renommierte Gehirnforscher, Psychiater und Bestseller-Autor Manfred Spitzer ist ein ausgewiesener Experte für neuronale Netze, auf denen KI aufbaut
- Obwohl Künstliche Intelligenz (KI) derzeit in aller Munde ist, setzen bislang nur wenige Unternehmen die Technologie wirklich erfolgreich ein
- Wie funktioniert Künstliche Intelligenz (KI) und gibt es Parallelen zum menschlichen Gehirn? Was sind die Gemeinsamkeiten von natürlicher und künstlicher Intelligenz, und was die Unterschiede? Ist das Gehirn nichts anderes als ein biologischer Computer? Was sind Neuronale Netze und wie kann der Begriff Deep Learning einfach erklärt werden?Seit der kognitiven Revolution Mitte des letzten Jahrhunderts sind KI und Hirnforschung eng miteinander verflochten
Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Was WhatsApp und Signal trotz Verschlüsselung preisgeben" für unsere Leser?
Es werden alle Kommentare moderiert!
Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.
Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.
Du willst nichts verpassen?
Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Was WhatsApp und Signal trotz Verschlüsselung preisgeben" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.
Nutze die Google-Suchmaschine für eine weitere Themenrecherche: »Was WhatsApp und Signal trotz Verschlüsselung preisgeben« bei Google Deutschland suchen, bei Bing oder Google News!