LONDON (IT BOLTWISE) – Die Automatisierung in der Landwirtschaft schreitet mit großen Schritten voran, und Künstliche Intelligenz (KI) spielt dabei eine immer wichtigere Rolle. Eine aktuelle Studie der Vetmeduni beleuchtet, wie KI das Tierwohl in der Landwirtschaft revolutionieren könnte, indem sie sowohl Potenziale als auch Herausforderungen aufzeigt.

Die Integration von Künstlicher Intelligenz in die Landwirtschaft verspricht, das Tierwohl erheblich zu verbessern. Eine Studie der Vetmeduni hat untersucht, wie KI-gestützte Systeme zur automatisierten Bewertung des Tierwohls eingesetzt werden können. Diese Systeme bieten die Möglichkeit, das Wohl von Nutztieren auf individueller Ebene zu bewerten und zu verbessern. Doch die Entwicklung solcher Systeme ist mit zahlreichen Herausforderungen verbunden, insbesondere bei der Auswahl geeigneter Indikatoren für das Tierwohl.
Technologische Hürden bestehen vor allem in der Anpassung bestehender Protokolle, die ursprünglich für menschliche Beobachter entwickelt wurden. Die kontinuierliche Messung und Bewertung affektiver Zustände ist besonders anspruchsvoll, da hierfür bislang keine validierten Indikatoren existieren. Die Qualität der zugrunde liegenden Datensätze, sogenannte Goldstandards, ist entscheidend für die Generalisierbarkeit der Modelle. Mangelnde Vielfalt und Zuverlässigkeit in diesen Datensätzen können die Leistungsfähigkeit der KI-Modelle erheblich einschränken.
Ein weiteres zentrales Thema der Studie sind die ethischen Aspekte der KI-Nutzung in der Landwirtschaft. Die Forscher betonen, dass KI-Systeme nicht nur präzise, sondern auch ethisch vertretbar sein müssen. Die Technologie sollte die Bedürfnisse der Tiere widerspiegeln und nicht nur auf Effizienzsteigerung abzielen. Der One-Welfare-Ansatz, der Tierwohl, menschliches Wohlbefinden und Umweltschutz integriert, wird als vielversprechender Weg angesehen, um diese Herausforderungen zu meistern.
Die Studie zeigt, dass KI-gestützte Systeme als „Co-Piloten“ fungieren könnten, die datenbasierte Empfehlungen geben, ohne menschliche Entscheidungen vollständig zu ersetzen. Dies könnte die Entscheidungsfindung verbessern und gleichzeitig die Vielfalt der Wissensquellen aufrechterhalten. Die Einbindung von Experten aus dem Bereich der Tierwohlwissenschaften ist entscheidend, um valide und praxisnahe Lösungen zu entwickeln. Die Forscher warnen jedoch vor möglichen „Rebound-Effekten“, bei denen Landwirte sich zu stark auf KI-basierte Systeme verlassen und die persönliche Beobachtung der Tiere vernachlässigen könnten.

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