LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie hat aufgedeckt, dass narzisstische und antisoziale Persönlichkeitsmerkmale sowohl gemeinsame als auch unterschiedliche Muster der Gehirnkonnektivität aufweisen. Diese Forschung, veröffentlicht in der Zeitschrift Psychophysiology, deutet darauf hin, dass Dysfunktionen in drei zentralen Gehirnnetzwerken eine entscheidende Rolle bei der Ausprägung dieser Merkmale spielen könnten.

Narzisstische und antisoziale Persönlichkeitsmerkmale treten häufig gemeinsam auf, zeigen sich jedoch auf unterschiedliche Weise. Während Narzissmus oft mit Großartigkeit, einem übermäßigen Fokus auf das Selbstbild und einem Bedürfnis nach Bewunderung einhergeht, ist Antisozialität durch Impulsivität, Regelverstöße und Missachtung der Rechte anderer gekennzeichnet. Beide Merkmale können in subklinischen Ausprägungen in der allgemeinen Bevölkerung vorkommen oder als Teil von Persönlichkeitsstörungen stärker ausgeprägt sein. Die Erforschung ihrer neurobiologischen Grundlagen könnte helfen, zu klären, wie sie sich überschneiden und unterscheiden und warum sie bei bestimmten Individuen gehäuft auftreten.
Die Studie konzentrierte sich auf drei großskalige Gehirnnetzwerke, die häufig mit emotionaler Verarbeitung und Selbstregulation in Verbindung gebracht werden: das Default Mode Network (DMN), das Salience Network (SN) und das Frontoparietal Network (FPN). Diese Netzwerke sind entscheidend für die Selbstreflexion, die Erkennung emotional relevanter Reize und die kognitive Kontrolle. Die Forscher nutzten graphentheoretische Metriken und maschinelles Lernen, um die Organisation dieser Netzwerke bei 183 gesunden Erwachsenen zu untersuchen, die Persönlichkeitsbewertungen und funktionelle MRT-Scans im Ruhezustand abgeschlossen hatten.
Die Ergebnisse zeigten, dass narzisstische und antisoziale Merkmale mehrere neuronale Gemeinsamkeiten aufwiesen. In beiden Fällen war eine geringere Konnektivität innerhalb des Salience Networks, insbesondere im anterioren cingulären Cortex (ACC), ein konsistenter Prädiktor. Diese Region spielt eine Schlüsselrolle bei der emotionalen Bewusstheit und der Integration von Informationen über Risiko und Belohnung. Eine reduzierte Konnektivität in diesem Bereich könnte Beeinträchtigungen bei der Erkennung der Konsequenzen des eigenen Handelns oder der Regulierung emotionaler Impulse widerspiegeln, was zu den zwischenmenschlichen Schwierigkeiten beitragen könnte, die bei beiden Merkmalen beobachtet werden.
Interessanterweise divergierten die Muster im Default Mode Network. Für narzisstische Merkmale war eine stärkere Konnektivität im medialen präfrontalen Cortex (MPFC) ein starker Prädiktor. Diese Region ist mit Selbstreflexion, sozialer Kognition und der Konstruktion der eigenen Identität verbunden. Im Gegensatz dazu waren antisoziale Merkmale mit einer reduzierten Konnektivität im DMN verbunden, was möglicherweise auf geringere Introspektionsfähigkeiten oder eine verminderte Fähigkeit zur Reflexion über die emotionalen Konsequenzen des Verhaltens hinweist.

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