LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie wirft ein überraschendes Licht auf die Art und Weise, wie das menschliche Gehirn auf den Verlust eines Gliedes reagiert. Trotz der physischen Abwesenheit bleibt die neuronale Karte des verlorenen Körperteils im Gehirn erhalten.

Die jüngste Forschung von Wissenschaftlern der University College London hat unser Verständnis darüber, wie das Gehirn auf Amputationen reagiert, erheblich erweitert. Entgegen der weit verbreiteten Annahme, dass das Gehirn seine neuronalen Karten nach dem Verlust eines Körperteils drastisch umorganisiert, zeigt die Studie, dass die neuronalen Verbindungen für das verlorene Glied über Jahre hinweg bestehen bleiben. Diese Erkenntnis könnte weitreichende Auswirkungen auf die Behandlung von Phantomschmerzen und die Entwicklung von Prothesen haben.
Emily Wheldon, eine der Probandinnen der Studie, verlor vor drei Jahren ihren linken Arm aufgrund eines seltenen Kreislaufproblems. Trotz der Amputation berichtet sie, dass ihr Gehirn weiterhin versucht, mit dem fehlenden Arm zu interagieren. Diese Erfahrung wird als Phantomglied-Schmerz bezeichnet, ein Phänomen, das durch die fortbestehende neuronale Aktivität erklärt werden könnte.
Die Forscher führten detaillierte Gehirnscans durch, um die neuronalen Karten vor und nach der Amputation zu vergleichen. Hunter Schone, der die Studie leitete, stellte fest, dass die neuronalen Karten für die verlorenen Gliedmaßen unverändert blieben. Diese Ergebnisse widersprechen früheren Studien, die nahelegten, dass das Gehirn die neuronalen Karten umorganisiert, um andere Körperteile zu unterstützen.
Dr. Krish Sathian von der Penn State Health betont, dass diese Erkenntnisse Hoffnung für die Entwicklung neuer Behandlungen bieten. Die Möglichkeit, Prothesen direkt mit den bestehenden neuronalen Karten zu verbinden, könnte die Funktionalität und das Empfinden von Prothesen erheblich verbessern. Diese Forschung könnte somit einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität von Amputierten leisten.

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