STOCKHOLM / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Silicon Valley-Startup Lyten hat kürzlich die Vermögenswerte des gescheiterten schwedischen Batterieherstellers Northvolt erworben. Diese Übernahme könnte ein entscheidender Schritt zur Reduzierung der europäischen Abhängigkeit von chinesischen Batterien sein, doch Skepsis bleibt bestehen.

Die Übernahme der Vermögenswerte von Northvolt durch das Silicon Valley-Startup Lyten hat in der europäischen Batterieindustrie für Aufsehen gesorgt. Northvolt, einst als Hoffnungsträger für die europäische Batterieproduktion gefeiert, musste im März Insolvenz anmelden, nachdem es trotz prominenter Investoren wie Goldman Sachs nicht gelang, die Produktion wie geplant hochzufahren. Lyten hingegen setzt auf die Entwicklung von Lithium-Schwefel-Batterien, die als vielversprechende Alternative zu den herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien gelten.
Die Lithium-Schwefel-Technologie bietet theoretisch Vorteile wie geringere Kosten und ein geringeres Gewicht, ist jedoch noch nicht ausgereift. Derzeit produziert Lyten diese Batterien in einer Pilotanlage im Silicon Valley. Die Partnerschaft mit Stellantis, die seit 2023 besteht, soll helfen, die Technologie weiterzuentwickeln. Stellantis hält einen Anteil von 2 % an Lyten und prüft Anwendungen der Lithium-Schwefel-Technologie für Batteriezellen, leichte Verbundwerkstoffe und On-Board-Sensoren.
Obwohl die Übernahme von Northvolt als strategischer Schritt zur Stärkung der europäischen Batterieproduktion angesehen wird, bleiben viele Automobilhersteller skeptisch. Die Erfahrungen mit Northvolt haben gezeigt, dass es nicht ausreicht, nur über innovative Technologien zu verfügen; die Fähigkeit zur Massenproduktion und die Sicherstellung der Qualität sind ebenso entscheidend. Lyten plant, die Produktionskapazitäten von Northvolt zu nutzen, um bis 2028 die großtechnische Produktion von Lithium-Schwefel-Batterien zu erreichen.
Die Konkurrenz schläft jedoch nicht. Unternehmen wie Theion aus Deutschland, Gelion aus Australien und Zeta Energy aus den USA arbeiten ebenfalls an der Entwicklung von Batterien für Elektrofahrzeuge. Während chinesische Batteriehersteller wie CATL den Markt dominieren und sich auf die Weiterentwicklung von ‘semi-solid’ zu ‘solid-state’ Batterien konzentrieren, bleibt abzuwarten, ob Lyten mit seiner Technologie den Durchbruch schaffen kann. Die europäische Batterieindustrie steht vor der Herausforderung, die sogenannte ‘Tal der Tränen’-Phase zu überwinden, in der die Produktion noch nicht profitabel ist.

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