STUTTGART / LONDON (IT BOLTWISE) – Volker Kauder, ehemaliger Vorsitzender der Unionsfraktion im Bundestag, betont die Notwendigkeit von Kompromissbereitschaft innerhalb der Regierungsfraktionen. Er hebt hervor, dass Vertrauen zwischen den Fraktionsvorsitzenden entscheidend für eine erfolgreiche Regierungsarbeit ist. Kauder äußert zudem Bedenken über die konservative Ausrichtung der CDU unter Friedrich Merz.
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Volker Kauder, der frühere Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, hat die Regierungsfraktionen aufgefordert, mehr Kompromissbereitschaft zu zeigen. In einem Interview betonte er, dass das Regieren nur dann effektiv funktionieren könne, wenn zwischen den Fraktionen Vertrauen herrsche. Kauder, der von 2005 bis 2018 die CDU/CSU-Bundestagsfraktion führte, sieht in einem guten Verhältnis zwischen den Fraktionsvorsitzenden einen Schlüssel zum Erfolg.
Kauder, der aus Baden-Württemberg stammt, erinnert sich an seine Zusammenarbeit mit Peter Struck, dem damaligen SPD-Fraktionschef. Zwischen ihnen entwickelte sich eine Freundschaft, die auf Offenheit und dem Vermeiden von Überraschungen basierte. Kauder rät, Ideen, die über den Koalitionsvertrag hinausgehen, im vertraulichen Gespräch vorzubereiten, um das Vertrauen nicht zu gefährden.
Der CDU-Politiker äußerte auch Kritik an der aktuellen Ausrichtung seiner Partei unter Friedrich Merz. Er sieht die Tendenz, dass die Union sich konservativer aufstellen möchte, mit Skepsis. Kauder fragt sich, was konservativ eigentlich bedeutet, da dieser Begriff für unterschiedliche Menschen verschiedene Erwartungen weckt, die nicht alle erfüllt werden können.
Kauder warnt davor, den Begriff „konservativ“ in der praktischen Politik zu verwenden, da er zu Enttäuschungen führen könne. Er empfiehlt, den Satz „Die CDU muss konservativer werden“ nicht mehr zu verwenden. Stattdessen sollte die Partei auf ein ausgewogenes Profil setzen, das sowohl konservative als auch christliche Werte berücksichtigt.
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