LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie aus Brasilien zeigt, dass künstliche Süßstoffe, die als gesunde Alternative zu Zucker gelten, möglicherweise negative Auswirkungen auf die kognitive Gesundheit haben. Besonders betroffen sind Menschen unter 60 Jahren, bei denen ein beschleunigter kognitiver Abbau festgestellt wurde. Die Forschung wirft Fragen über die langfristigen Auswirkungen dieser Süßstoffe auf das Gehirn auf.

Künstliche Süßstoffe werden seit langem als gesündere Alternative zu Zucker beworben. Doch eine neue, umfangreiche Studie aus Brasilien legt nahe, dass diese Süßstoffe nicht so harmlos für die Gehirngesundheit sind, wie bisher angenommen. Die Untersuchung, die über 12.000 brasilianische Erwachsene mittleren Alters über einen Zeitraum von acht Jahren begleitete, fand einen Zusammenhang zwischen dem Konsum von kalorienarmen und kalorienfreien Süßstoffen und einem kognitiven Abbau, insbesondere bei Menschen unter 60 Jahren.
Die Studie konzentrierte sich auf sieben gängige Süßstoffe, darunter Aspartam, Saccharin und Erythritol, die in Brasilien zum Zeitpunkt der Studie verfügbar waren. Interessanterweise war der Zusammenhang zwischen dem Konsum dieser Süßstoffe und dem Gedächtnisabbau bei Menschen mit Diabetes am stärksten ausgeprägt. Dies deutet darauf hin, dass Ernährungsgewohnheiten in der Lebensmitte, Jahrzehnte bevor Symptome einer Demenz auftreten können, lebenslange Konsequenzen für die Gehirngesundheit haben könnten.
Die Forscher vermuten, dass künstliche Süßstoffe das Gehirn durch Mechanismen wie Neuroinflammation, Neurodegeneration oder die Störung der Darm-Hirn-Achse beeinflussen könnten. Tierstudien deuten beispielsweise darauf hin, dass Aspartam Entzündungen im Gehirn auslösen kann, während Zuckeralkohole wie Erythritol und Sorbitol die Darmmikroben verändern und die Blut-Hirn-Schranke beeinträchtigen könnten. Dennoch sind weitere Forschungen notwendig, um diese Ergebnisse zu bestätigen und die genauen Mechanismen zu verstehen.
Obwohl die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) diese Süßstoffe als sicher für den menschlichen Verzehr eingestuft hat, rät Dr. Claudia Suemoto, eine der Studienautorinnen, zur Mäßigung. Sie empfiehlt, den Konsum so weit wie möglich zu begrenzen und idealerweise den täglichen Gebrauch zu vermeiden. Die Forschung zeigt, dass eine Ernährung, die reich an vollwertigen, pflanzlichen Lebensmitteln ist, die beste Strategie zur Erhaltung der Gehirngesundheit im Alter darstellt.

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