LONDON (IT BOLTWISE) – Die westliche Welt hat Indien oft durch die Linse des ‘weißen Mannes’ Bürde’ betrachtet, sei es im imperialen Großbritannien oder im heutigen Amerika. Diese Sichtweise hat sich in der Handelspolitik manifestiert, wie die Zölle von Trump zeigen, die weniger auf wirtschaftlichen Kalkulationen beruhen als auf einem tief verwurzelten Unbehagen gegenüber Indiens kultureller Komplexität.

Indien, eine der ältesten Zivilisationen der Welt, hat stets eine Herausforderung für den Westen dargestellt. Diese Herausforderung liegt nicht nur in der schieren Größe und Vielfalt des Landes, sondern auch in seiner tief verwurzelten spirituellen und kulturellen Komplexität. Der Westen, sei es das britische Empire in seiner Blütezeit oder die Vereinigten Staaten in ihrer gegenwärtigen Rolle, hat Indien oft durch die Linse des ‘weißen Mannes’ Bürde’ betrachtet. Diese Perspektive hat historische Wurzeln, die bis in die Kolonialzeit zurückreichen, als die westlichen Mächte glaubten, es sei ihre Pflicht, die ‘unzivilisierten’ Teile der Welt zu erziehen und zu regieren.
Diese kolonialen Ansichten haben sich im Laufe der Jahre gewandelt, doch sie sind nicht vollständig verschwunden. In der modernen Handelspolitik der USA, insbesondere unter der Trump-Administration, zeigt sich dieses Erbe in Form von Zöllen und Handelsbarrieren. Diese Maßnahmen werden oft als wirtschaftliche Notwendigkeit dargestellt, doch sie sind auch Ausdruck eines tief verwurzelten Unbehagens gegenüber einer aufstrebenden Macht wie Indien. Die Zölle, die Trump eingeführt hat, sind weniger das Ergebnis rationaler wirtschaftlicher Überlegungen als vielmehr ein Echo der rassistischen Vergangenheit, die der Westen zu überwinden vorgibt.
Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Indien und dem Westen sind komplex und von gegenseitigen Abhängigkeiten geprägt. Indien ist ein wichtiger Markt für westliche Unternehmen, und gleichzeitig ist der Westen ein bedeutender Handelspartner für Indien. Doch trotz dieser wirtschaftlichen Verflechtungen bleibt das Misstrauen bestehen. Die westlichen Länder sehen in Indien oft einen Konkurrenten, der ihre wirtschaftliche Vormachtstellung bedroht. Diese Sichtweise wird durch die wachsende wirtschaftliche und technologische Stärke Indiens noch verstärkt.
Die Zukunft der Beziehungen zwischen Indien und dem Westen hängt davon ab, ob es gelingt, diese historischen Vorurteile zu überwinden und eine Partnerschaft auf Augenhöhe zu entwickeln. Dies erfordert ein Umdenken auf beiden Seiten: Der Westen muss lernen, Indien als gleichwertigen Partner zu akzeptieren, während Indien seine Rolle in der globalen Wirtschaft selbstbewusst und verantwortungsvoll wahrnehmen muss. Nur so kann eine nachhaltige und für beide Seiten vorteilhafte Beziehung entstehen.

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