LONDON (IT BOLTWISE) – Jaguar Land Rover kämpft mit den Folgen eines Cyberangriffs, der die Produktion in mehreren Ländern lahmgelegt hat. Die Werke in Großbritannien, China, Indien und der Slowakei sind betroffen, was zu erheblichen Verzögerungen in der Fahrzeugproduktion führt. Experten warnen vor langfristigen Auswirkungen auf die Lieferketten und die Automobilindustrie insgesamt.

Jaguar Land Rover (JLR) steht vor einer erheblichen Herausforderung, nachdem ein Cyberangriff die Produktionsstätten in Großbritannien und anderen Ländern lahmgelegt hat. Die Werke in Halewood und Solihull sowie das Motorenwerk in Wolverhampton sind seit über einer Woche außer Betrieb. Auch die Produktionsstätten in der Slowakei, China und Indien sind betroffen. Die Mitarbeiter wurden angewiesen, zu Hause zu bleiben, während das Unternehmen versucht, die IT-Systeme sicher wiederherzustellen.
Der Angriff, der am 31. August begann, zwang JLR dazu, seine IT-Systeme herunterzufahren, um weiteren Schaden zu verhindern. Diese Maßnahme führte jedoch zu erheblichen Störungen in der Produktion. Unter normalen Umständen produziert das Unternehmen etwa 1.000 Fahrzeuge pro Tag, was die Bedeutung der Ausfälle für die Lieferketten und die Automobilindustrie unterstreicht. Die Auswirkungen sind auch bei den Zulieferern zu spüren, die teilweise ihre eigenen Mitarbeiter nach Hause schicken mussten.
Ein Team von Cybersicherheitsexperten arbeitet rund um die Uhr daran, die Netzwerke von JLR in einem kontrollierten und sicheren Verfahren wieder in Betrieb zu nehmen. Berichten zufolge könnte die Störung noch mehrere Wochen andauern, was die Unsicherheit in der Branche weiter verstärkt. Die Hackergruppe, die sich zu dem Angriff bekannt hat, ist auch für frühere Angriffe auf britische Unternehmen verantwortlich und versucht offenbar, Lösegeld zu erpressen.
Der Zeitpunkt des Angriffs könnte kaum ungünstiger sein, da er mit der Einführung neuer Fahrzeugkennzeichen zusammenfällt, einem Zeitraum, in dem traditionell viele Neuwagen ausgeliefert werden. Die Händler sind derzeit nicht in der Lage, neue Fahrzeuge zu registrieren, und Werkstätten können keine Ersatzteile bestellen, obwohl inzwischen einige Notlösungen gefunden wurden. Die langfristigen Auswirkungen auf die Automobilindustrie und die Lieferketten sind noch nicht absehbar, doch Experten warnen vor erheblichen wirtschaftlichen Folgen.

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