FRANKFURT / LONDON (IT BOLTWISE) – Der DAX hat seine anfänglichen Gewinne aufgrund geopolitischer Spannungen verloren. Drohnenabschüsse über Polen, die Russland zugeschrieben werden, haben die Märkte verunsichert. Gleichzeitig profitieren Rüstungsaktien von der erhöhten Nachfrage nach Verteidigungsgütern. Oracle beeindruckt mit starken Geschäftszahlen, was auch SAP und Siemens Energy Auftrieb gibt.

Die jüngsten geopolitischen Spannungen haben den DAX stark beeinflusst, der seine anfänglichen Kursgewinne am Mittwoch weitgehend eingebüßt hat. Am frühen Nachmittag verzeichnete der DAX nur einen leichten Anstieg von 0,1 Prozent und lag bei 23.752 Punkten. Diese Unsicherheit unter den Anlegern könnte auf die jüngsten Ereignisse in Polen zurückzuführen sein, wo Drohnen abgeschossen wurden, die laut polnischer Regierung aus Russland stammen. Diese Entwicklungen haben Warschau dazu veranlasst, Konsultationen gemäß Artikel 4 des NATO-Vertrags zu beantragen, was zu Kursverlusten an der Warschauer Börse führte und den Zloty gegenüber dem Euro schwächte.
In Deutschland waren Rüstungsaktien besonders gefragt, da die Nachfrage nach Verteidigungsgütern aufgrund der geopolitischen Lage gestiegen ist. Unternehmen wie Renk, Hensoldt und Rheinmetall verzeichneten bemerkenswerte Kursgewinne von bis zu 2,6 Prozent. Der Abschuss russischer Drohnen könnte die NATO-Partner dazu veranlassen, ihre Verteidigungsbudgets zu erhöhen, was den Markt für Rüstungsunternehmen weiter beflügeln könnte.
Parallel dazu sorgte Oracle mit beeindruckenden Geschäftszahlen für Schlagzeilen. Die Aktien des Software-Unternehmens stiegen im vorbörslichen Handel um mehr als 30 Prozent auf ein Rekordhoch. Analysten lobten insbesondere den Anstieg der Lieferzusagen von Oracle an Kunden, die im Quartal um über 300 Milliarden US-Dollar zulegten. Diese Entwicklung schürt Erwartungen rund um Künstliche Intelligenz, von der auch SAP und Siemens Energy profitieren. SAP integriert zunehmend Künstliche Intelligenz in sein Produktportfolio, während Siemens Energy von der steigenden Nachfrage nach Rechenleistung und Energietechnik profitiert.
Siemens Healthineers verzeichnete ebenfalls eine Kurssteigerung von 2 Prozent, nachdem Spekulationen um den Verkauf des Diagnostikgeschäfts die Runde machten. Im Gegensatz dazu verlor Lufthansa nach Äußerungen von CEO Carsten Spohr über ein weiteres Übergangsjahr 1,2 Prozent. Analystenkommentare beeinflussten ebenfalls die Märkte: BASF legte um 0,6 Prozent zu, nachdem die Citigroup die Aktie mit “Buy” bewertete. Eine Herabstufung von Hellofresh durch Morgan Stanley führte zu einem Kursrückgang von 2,8 Prozent, während eine Neubewertung von Carl Zeiss Meditec durch Barclays mit “Overweight” ein Kursplus von 2,5 Prozent auslöste.

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