LONDON (IT BOLTWISE) – Eine umfassende internationale Studie zeigt, dass fast die Hälfte aller Erstsemester-Studierenden irgendwann in ihrem Leben Suizidgedanken hatte. Die Untersuchung identifiziert emotionale Misshandlung in der Kindheit als einen der stärksten Prädiktoren für solche Gedanken. Diese Erkenntnisse unterstreichen die Notwendigkeit verstärkter psychischer Unterstützung an Universitäten.

Eine groß angelegte internationale Studie hat ergeben, dass fast die Hälfte aller Erstsemester-Studierenden irgendwann in ihrem Leben Suizidgedanken hatte. Diese Rate ist deutlich höher als in der allgemeinen Bevölkerung. Die Forschung, die die größte ihrer Art ist, identifizierte emotionale Misshandlung in der Kindheit als einen der stärksten Prädiktoren für Suizidgedanken und -verhalten.
Der Übergang zur Universität stellt für junge Menschen eine Phase tiefgreifender Veränderungen und erhöhten Stresses dar. Viele Studierende verlassen zum ersten Mal ihr Zuhause, stehen vor neuen akademischen Herausforderungen und müssen sich in komplexen sozialen Umfeldern zurechtfinden. Frühere Forschungen haben gezeigt, dass diese Altersgruppe in den letzten Jahren einen besorgniserregenden Anstieg von Suizidgedanken verzeichnet hat.
Die Studie, die im Rahmen der World Mental Health International College Student Initiative durchgeführt wurde, sammelte zwischen 2017 und 2023 Daten von fast 73.000 Studierenden aus 18 Ländern. Die Teilnehmer wurden eingeladen, einen vertraulichen Online-Fragebogen auszufüllen, der Informationen über Suizidgedanken, -pläne und -versuche sowie über psychische Störungen und belastende Kindheitserfahrungen sammelte.
Die Ergebnisse zeigten, dass 47 Prozent der befragten Studierenden irgendwann in ihrem Leben Suizidgedanken hatten. Innerhalb des Jahres vor der Umfrage hatten 30 Prozent Suizidgedanken, 14 Prozent hatten einen Plan gemacht, und 2,3 Prozent hatten einen Suizidversuch unternommen. Diese Raten sind erheblich höher als in der allgemeinen Bevölkerung.
Ein zentrales Ergebnis der Studie war die Verbindung zwischen Kindheitserfahrungen und späterem Suizidrisiko. Emotionale Misshandlung, sexueller Missbrauch und Vernachlässigung in der Kindheit sind stark mit der Entwicklung von Suizidgedanken und deren Fortschreiten zu Plänen und Versuchen verbunden. Die Forscher betonen, dass jede traumatische Erfahrung und jede psychische Störung das Risiko für Suizidgedanken und -versuche erhöht.
Die Analyse zeigte auch, dass das Risiko ungleichmäßig auf verschiedene Studierendengruppen verteilt ist. Studierende, die sich als transgender identifizieren, haben ein deutlich höheres Risiko für suizidales Verhalten. Sie sind 2,4-mal häufiger von Suizidgedanken betroffen und 3,6-mal häufiger von Suizidversuchen als ihre Altersgenossen. Auch die sexuelle Orientierung erwies sich als wichtiger Prädiktor, wobei nicht-heterosexuelle Studierende ein höheres Risiko für Suizidgedanken und -verhalten aufwiesen.
Die Studie hebt hervor, dass zur Prävention dieser Ergebnisse eine stärkere Investition in die psychische Unterstützung auf Universitätsebene erforderlich ist. Effektive Präventionsstrategien müssen umfassend sein und die Kombination von Risikofaktoren berücksichtigen, denen ein Studierender ausgesetzt sein kann.

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