LONDON (IT BOLTWISE) – Die Schifffahrtsbranche sieht sich einer zunehmenden Bedrohung durch Cyberangriffe ausgesetzt. Kriminelle Organisationen nutzen digitale Schwachstellen, um empfindliche Daten zu stehlen und hohe Lösegelder zu fordern. Die Kosten für die Abwehr solcher Angriffe steigen rasant, was die Branche vor erhebliche Herausforderungen stellt.

Die Schifffahrtsindustrie, die etwa 80 % des weltweiten Handelsvolumens transportiert, steht vor einer wachsenden Bedrohung durch Cyberangriffe. Diese Angriffe, die sowohl auf Schiffe als auch auf Häfen abzielen, haben in den letzten Jahren erheblich zugenommen. Ein Bericht zeigt, dass die Zahl der Cyberangriffe von nur 10 im Jahr 2021 auf mindestens 64 im vergangenen Jahr gestiegen ist. Diese Angriffe werden oft von organisierten kriminellen Gruppen aus Ländern wie Nigeria, Russland, China, Nordkorea und Iran durchgeführt.
Ein besonders häufiges Angriffsmuster ist der sogenannte ‘Man-in-the-Middle’-Betrug, bei dem Hacker die Kommunikation zwischen zwei Parteien abfangen und sich als beide ausgeben, um sensible Informationen zu stehlen oder die Kontrolle über Computersysteme zu übernehmen. Die betroffenen Unternehmen sehen sich dann oft mit Lösegeldforderungen konfrontiert, um die Kontrolle über ihre Systeme zurückzuerlangen.
Die Digitalisierung der Schifffahrtsbranche hat neue Angriffsvektoren eröffnet. Mit der Einführung neuer Kommunikationstechnologien wie Elon Musks Starlink-Satellitendienst sind Schiffe stärker mit der Außenwelt verbunden und damit anfälliger für Cyberangriffe. Zudem erfolgt die Digitalisierung oft in einem fragmentierten Ansatz, was veraltete Technologien und Sicherheitslücken zur Folge hat.
Ein weiteres Risiko stellt das sogenannte GPS-Spoofing dar, bei dem Navigationssysteme mit falschen Standortdaten gefüttert werden, was zu gefährlichen Kursabweichungen führen kann. Ein Vorfall im Roten Meer, bei dem ein Containerschiff auf Grund lief, wird auf einen solchen Angriff zurückgeführt. Die Verteidigung gegen GPS-Störungen ist teuer, aber es gibt Technologien, die Schutz bieten können.
Die Internationale Seeschifffahrts-Organisation (IMO) hat 2021 neue Cybersicherheitsvorschriften in ihren globalen Sicherheitsmanagementcode aufgenommen, um die Branche besser zu schützen. Diese Vorschriften verlangen von den Unternehmen, dass sie umfassende Cybersicherheitsmaßnahmen in ihre Sicherheitsmanagementsysteme integrieren. Experten sind optimistisch, dass die Branche heute besser aufgestellt ist als noch vor einigen Jahren, um den Bedrohungen zu begegnen.

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