ZÜRICH / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Lufthansa zieht zentrale Aufgaben von ihrer Tochtergesellschaft Swiss ab und verlagert diese nach Frankfurt. Diese Entscheidung führt zu Unsicherheiten unter den Mitarbeitenden in Zürich, da potenzielle Arbeitsplatzverluste drohen. Trotz der Beteuerungen des Swiss-Chefs, die Eigenständigkeit der Airline zu bewahren, wächst die Sorge um die Zukunft der Arbeitsplätze.

Die Entscheidung der Lufthansa, zentrale Aufgaben von ihrer Tochtergesellschaft Swiss nach Frankfurt zu verlagern, hat in der Schweiz für Aufsehen gesorgt. Diese Maßnahme betrifft insbesondere die IT-Systeme und die Streckenplanung, die als Herzstücke des Flugbetriebs gelten. Für die Lufthansa bedeutet dies eine Reduzierung der Kosten und eine Vereinheitlichung der Abläufe, während die Mitarbeitenden in Zürich um ihre Arbeitsplätze bangen.
Jens Fehlinger, der seit 2024 an der Spitze der Swiss steht, versucht, die Situation zu beruhigen. Er betont, dass Swiss eine eigenständige Airline mit Marke und Management in Zürich bleiben wird. Dennoch räumt er ein, dass es naiv wäre, Reduktionen beim Personal auszuschließen. Diese Aussagen verstärken die Unsicherheit unter den knapp 9.000 Mitarbeitenden, die sich fragen, ob ihre Arbeitsplätze langfristig gesichert sind.
Die Zentralisierung von Aufgaben in Frankfurt ist Teil eines größeren Umbaus innerhalb der Lufthansa-Gruppe. Trotz einer Erholung der Passagierzahlen und Umsätze nach der Pandemie bleibt die Profitabilität unter Druck. Der Wettbewerb durch Billigflieger in Europa und staatlich subventionierte Airlines aus dem Nahen Osten zwingt den Konzern, an allen Stellschrauben zu drehen. Dass nun selbst bei der Swiss, die lange als Vorzeigetochter galt, Synergieprogramme greifen, zeigt die Schärfe der Lage.
Die Verlagerung von Aufgaben nach Frankfurt wird von Kritikern als „Zentralisierung durch die Hintertür“ bezeichnet. Für Swiss könnte dies weniger strategische Autonomie und mehr Abhängigkeit bedeuten. Schon heute werden wichtige Entscheidungen zu Flotten, IT und Catering auf Konzernebene getroffen. Diese Entwicklung könnte Swiss den Status einer Regionalmarke einbringen, was in der Schweiz als Angriff auf die nationale Identität wahrgenommen wird.
Auch der Kapitalmarkt reagiert sensibel auf die Entwicklungen. Zwar war das Minus der Lufthansa-Aktie am Montag gering, doch Analysten verweisen auf ein tieferes Problem: Jede Verunsicherung bei der profitablen Swiss schwächt die Konzernstory, die auf der Stabilität der Töchter aufbaut. Anleger fragen sich, ob die Synergien tatsächlich so viel Ersparnis bringen oder ob der Konzern langfristig Markenwert und Kundenvertrauen aufs Spiel setzt.
Die politische Dimension dieser Entscheidung ist nicht zu unterschätzen. Swiss gilt in der Schweiz als nationale Airline, auch wenn sie längst Teil des Lufthansa-Imperiums ist. Jeder Schritt, der als Schwächung des Standortes Zürich interpretiert wird, hat das Potenzial, politische Reaktionen auszulösen. Diskussionen darüber, ob Bern im Ernstfall eingreifen müsste, um Arbeitsplätze oder Infrastruktur zu schützen, sind bereits im Gange.

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