TOKIO / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Bank of Japan hat ihren Leitzins unverändert gelassen, was weitreichende Folgen für die globalen Finanzmärkte haben könnte. Trotz einer Schuldenquote von über 230 Prozent des BIP und einer Inflation von 2,7 Prozent, bleibt der Zinssatz bei 0,5 Prozent. Diese Entscheidung könnte nicht nur den Yen beeinflussen, sondern auch die Carry Trades und die US-Märkte ins Wanken bringen.

Die Entscheidung der Bank of Japan (BoJ), ihren Leitzins bei 0,5 Prozent zu belassen, hat weitreichende Implikationen für die globalen Finanzmärkte. Japan steht vor der Herausforderung, eine Schuldenquote von über 230 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu managen, während die Inflation bei 2,7 Prozent liegt. Diese Balance zwischen Schuldenmanagement und Inflationskontrolle ist entscheidend, um das Vertrauen der Investoren zu bewahren.
Im Vergleich zu den USA, wo die Federal Reserve ebenfalls mit Inflationsdruck konfrontiert ist, unterscheidet sich die Situation in Japan durch die Struktur der Schulden. Während die USA ihre Schulden zunehmend im Ausland platzieren, sind Japans Anleihen größtenteils inländisch gehalten. Dies bietet der BoJ ein gewisses Maß an Sicherheit, da sie weniger von internationalen Investoren abhängig ist und somit länger an ihrer Zinspolitik festhalten kann.
Ein weiterer Aspekt, der die Finanzmärkte beeinflussen könnte, sind die sogenannten Carry Trades. Internationale Anleger nutzen den schwachen Yen, um sich günstig Geld in Japan zu leihen und in höher verzinste Anlagen anderswo zu investieren. Sollte der Yen durch eine Zinserhöhung an Wert gewinnen, könnten diese milliardenschweren Wetten ins Wanken geraten, was bereits im Sommer 2024 zu Turbulenzen an der Wall Street führte.
Darüber hinaus haben japanische Banken und Investoren rund sieben Billionen Dollar im Ausland angelegt. Steigende heimische Renditen könnten dazu führen, dass Kapital zurück nach Japan fließt, was spürbare Auswirkungen auf die US-Anleihemärkte und globale Aktienkurse hätte. Diese Rückkopplungseffekte verdeutlichen, dass die BoJ nicht nur eine nationale Notenbank ist, sondern ein zentraler Akteur im globalen Finanzsystem.
Für Japan selbst bleibt die Zinsentscheidung ein heikler Balanceakt. Zu hohe Zinsen könnten die Staatsschuldenlast verteuern, während zu niedrige Zinsen die Inflation anheizen und die Währung gefährden könnten. Jede Bewegung der BoJ hat das Potenzial, Lawinen auf den globalen Märkten auszulösen, sei es durch Veränderungen am Anleihemarkt, beim Yen oder in den globalen Carry Trades.

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