LONDON (IT BOLTWISE) – Der europäische Fintech-Markt erlebt eine Wiederbelebung der M&A-Aktivitäten, da sich die Branche stabilisiert und die IPO-Fenster Anzeichen einer Wiedereröffnung zeigen. Trotz dieser positiven Entwicklungen bleibt es für einige Fintechs schwierig, geeignete Exit-Strategien zu finden. Besonders in den Bereichen Zahlungsplattformen und Kryptowährungen sind vermehrt Übernahmen zu beobachten.

Der europäische Fintech-Markt zeigt Anzeichen einer Erholung, insbesondere im Bereich der M&A-Aktivitäten. Nachdem die Branche in den letzten Jahren durch die Pandemie und die damit verbundenen wirtschaftlichen Unsicherheiten stark beeinträchtigt wurde, stabilisieren sich nun die Märkte. Dies führt zu einer Zunahme der Übernahmen und Fusionen, da große Fintech-Unternehmen, Private-Equity-Firmen und Banken ihre M&A-Muskeln spielen lassen.
In den letzten 15 Jahren haben Risikokapitalgeber über 100 Milliarden US-Dollar in europäische Fintechs investiert, was zur Entstehung bekannter Namen wie Revolut, Monzo und Klarna geführt hat. Laut aktuellen Daten wurden in diesem Jahr bereits 94 M&A-Deals im Fintech-Sektor abgeschlossen, was einen Anstieg gegenüber den 76 Deals im gleichen Zeitraum des Vorjahres darstellt. Dennoch gibt es immer noch Lücken im Markt, insbesondere im Vergleich zu anderen Sektoren wie B2B SaaS, die eine höhere Anzahl und größere M&A-Exits verzeichnen.
Besonders gefragt sind derzeit Unternehmen aus den Bereichen Zahlungsplattformen, Wealthtech und Kryptowährungen. Fast die Hälfte der diesjährigen Fintech-M&A-Deals entfällt auf diese drei Teilsektoren. Zahlungsplattformen, die sich in bestehende Systeme integrieren lassen und skalierbar sind, ziehen das größte Interesse auf sich. Ein Beispiel hierfür ist die Übernahme von Rvvup durch die Neobank Zopa, um ihr Angebot im Bereich Retail-Finance zu erweitern.
Auch im Bereich der Kryptowährungen gibt es bedeutende Entwicklungen. Die Übernahme des Londoner Startups Helio durch den US-Krypto-Riesen MoonPay sowie der Kauf des Blockchain-Unternehmens StrikeX durch den börsennotierten Broker CMC Markets haben das Interesse an diesem Sektor weiter angeheizt. Trotz dieser positiven Entwicklungen bleibt der Fintech-Sektor hinter dem B2B SaaS-Sektor zurück, der in diesem Jahr bereits 272 Übernahmen verzeichnet hat.
Ein Grund für die Zurückhaltung im Fintech-Sektor könnte die Größe und Bewertung der Unternehmen sein. Große Neobanken wie Revolut, Monzo und Starling sind aufgrund ihrer hohen Bewertungen und Gewinne eher Kandidaten für einen Börsengang als für eine Übernahme. Zudem neigen diese Unternehmen dazu, ihre Technologien intern zu entwickeln, anstatt durch Akquisitionen zu wachsen.
In einigen Fintech-Teilsektoren, wie dem Spend-Management, gestaltet sich der M&A-Markt besonders schwierig. Viele dieser Unternehmen, die während des Booms 2021 hohe Bewertungen erzielten, kämpfen nun mit stagnierendem Wachstum und unzureichenden Einnahmen. Auch der B2B-Buy-Now-Pay-Later-Sektor steht vor Herausforderungen, da potenzielle Käufer nicht nur das Produkt und die Kundenbasis, sondern auch die Bilanz und mögliche zukünftige Verluste übernehmen würden.
Trotz dieser Herausforderungen gibt es Grund zur Hoffnung. Experten erwarten, dass der Bereich der Zahlungsplattformen weiterhin fruchtbar für M&A-Deals sein wird. Legacy-Zahlungsprozessoren wie Global Payments und Fiserv könnten kleinere, agilere Fintechs übernehmen, um ihre Technologie zu modernisieren. Zudem könnte der kürzliche Börsengang von Klarna einen starken Exit-Pfad für europäische Fintechs schaffen und die Dynamik für M&A-Deals weiter ankurbeln.

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