LONDON (IT BOLTWISE) – Neue Forschungen zeigen, dass kosmischer Staub, der eine zentrale Rolle bei der Entstehung von Sternen und Planeten spielt, viel poröser und fragiler ist als bisher angenommen. Diese Erkenntnisse könnten unser Verständnis der chemischen Prozesse im Weltraum grundlegend verändern.

Kosmischer Staub, jene winzigen Partikel, die als Bausteine für Sterne, Planeten und die chemischen Grundlagen des Lebens dienen, könnte viel poröser und flauschiger sein, als bisher angenommen. Eine internationale Gruppe von Wissenschaftlern hat herausgefunden, dass diese Partikel eher wie kleine, poröse Schwämme sind, durchsetzt mit winzigen Hohlräumen, als kompakte, winzige Felsen. Diese Entdeckung könnte unser Verständnis der molekularen Prozesse im Weltraum erheblich verändern.
Professor Martin McCoustra von der Heriot-Watt University arbeitete mit Kollegen aus Deutschland, Japan, den USA und Spanien zusammen, um diese Frage zu klären. Ihre Ergebnisse, die in der Astronomy and Astrophysics Review veröffentlicht wurden, deuten darauf hin, dass viele Staubkörner im Weltraum weit davon entfernt sind, kompakte Gebilde zu sein. Vielmehr bieten sie durch ihre poröse Struktur eine weit größere Oberfläche für chemische Reaktionen, die zur Entstehung von Leben führen können.
Die Bedeutung dieser Entdeckung liegt in der potenziellen Veränderung unseres Verständnisses darüber, wie Moleküle im Weltraum entstehen und sich entwickeln. Wenn diese Körner tatsächlich porös sind, könnte dies die Art und Weise, wie wir die Bildung von Molekülen und deren Evolution im Weltraum betrachten, radikal verändern. Die Wissenschaftler fanden Hinweise auf die Porosität des Staubs durch verschiedene Beobachtungen und Weltraummissionen, darunter die NASA-Mission Stardust und die ESA-Mission Rosetta.
Die porösen Körner könnten die Planetenbildung beschleunigen, indem sie leichter aneinander haften als kompakte Körner. Ihre inneren Hohlräume könnten auch geschützte Räume bieten, in denen Wasser und komplexe organische Moleküle entstehen – möglicherweise entscheidende Schritte auf dem Weg zu den Ursprüngen des Lebens. Allerdings macht die Porosität den Staub auch fragil, was bedeutet, dass er leichter durch Schocks und Strahlung im interstellaren Raum zerstört werden könnte.
Obwohl es immer mehr Beweise gibt, sind sich die Astronomen noch uneinig. Einige Modelle deuten darauf hin, dass eine hohe Porosität die Staubkörner zu kalt oder zu fragil machen würde, um mit den Beobachtungen in interstellaren Wolken und jungen Planetensystemen übereinzustimmen. Professor McCoustra betont, dass weitere Beobachtungen, Laborarbeiten und Modellierungen erforderlich sind, um die Debatte zu klären.

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