MÜNCHEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Astronomen haben einen außergewöhnlichen Wachstumsschub bei einem Einzelgänger-Planeten entdeckt, der mit einer Rekordrate von sechs Milliarden Tonnen pro Sekunde Gas und Staub verschlingt. Diese Entdeckung bietet neue Einblicke in die Entstehung und Entwicklung solcher Planeten und könnte die Grenzen zwischen Sternen und Planeten verwischen.

Die Europäische Südsternwarte (ESO) hat mit ihrem Very Large Telescope (VLT) einen bemerkenswerten Wachstumsschub bei einem sogenannten Einzelgänger-Planeten beobachtet. Diese Planeten, die keine Sterne umkreisen, sondern frei im All treiben, sind seltene Objekte, deren Entstehung und Entwicklung noch weitgehend unerforscht sind. Der Planet Cha 1107-7626, der sich im Sternbild Chamäleon befindet, verschlingt Gas und Staub mit einer beispiellosen Rate von sechs Milliarden Tonnen pro Sekunde.
Die Entdeckung wurde von einem internationalen Team unter der Leitung von Víctor Almendros-Abad vom Astronomischen Observatorium von Palermo gemacht. Der Planet, dessen Masse fünf- bis zehnmal so groß ist wie die des Jupiters, befindet sich noch in der Entstehungsphase und wird von einer ihn umgebenden Scheibe aus Gas und Staub gespeist. Diese Scheibe liefert kontinuierlich Material, das auf den Planeten fällt, ein Prozess, der als Akkretion bekannt ist.
Besonders bemerkenswert ist, dass die Akkretionsrate des Planeten im August 2025 einen dramatischen Anstieg erlebte, was auf eine ungleichmäßige Verteilung des Materials hindeutet. Diese Erkenntnisse könnten darauf hindeuten, dass Einzelgänger-Planeten einem ähnlichen Entstehungsweg wie Sterne folgen, da vergleichbare Akkretionsausbrüche auch bei jungen Sternen beobachtet wurden. Die Entdeckung könnte somit die Grenze zwischen Sternen und Planeten weiter verwischen.
Die Beobachtungen wurden mit dem Spektrografen X-shooter am VLT in der chilenischen Atacama-Wüste durchgeführt. Zusätzlich nutzte das Team Daten des James-Webb-Weltraumteleskops sowie Archivdaten des Spektrografen SINFONI. Diese umfassenden Daten ermöglichen es den Forschern, die Eigenschaften des Akkretionsprozesses genauer zu untersuchen und neue Erkenntnisse über die Rolle magnetischer Aktivitäten bei der Materieaufnahme zu gewinnen.
Frei schwebende Planeten sind schwer zu entdecken, da sie sehr lichtschwach sind. Doch das im Bau befindliche Extremely Large Telescope (ELT) der ESO könnte diese Herausforderung meistern. Mit seinen leistungsstarken Instrumenten und dem riesigen Hauptspiegel wird es möglich sein, weitere dieser einsamen Planeten aufzuspüren und zu untersuchen. Diese Forschung könnte entscheidend dazu beitragen, unser Verständnis von Planeten und ihrer Entstehung zu erweitern.

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