LONDON (IT BOLTWISE) – Eine aktuelle Studie hat erneut die Verbindung zwischen schweren Virusinfektionen und neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson hervorgehoben. Die Analyse von 500.000 medizinischen Datensätzen zeigt, dass bestimmte Virusinfektionen das Risiko für diese Erkrankungen signifikant erhöhen können.

Eine umfassende Studie, die 2023 veröffentlicht wurde, hat erneut die Verbindung zwischen schweren Virusinfektionen und neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson hervorgehoben. Die Forscher analysierten rund 500.000 medizinische Datensätze und fanden 22 signifikante Verbindungen zwischen Virusinfektionen und neurodegenerativen Erkrankungen. Besonders auffällig war, dass Menschen, die wegen einer viralen Enzephalitis behandelt wurden, ein 31-fach erhöhtes Risiko hatten, an Alzheimer zu erkranken.
Die Studie zeigte auch, dass Patienten, die nach einer Grippe an einer Lungenentzündung erkrankten, anfälliger für Alzheimer, Demenz, Parkinson und amyotrophe Lateralsklerose (ALS) waren. Auch Darminfektionen und Meningitis, die oft durch Viren verursacht werden, sowie das Varizella-Zoster-Virus, das Gürtelrose auslöst, wurden mit der Entwicklung mehrerer neurodegenerativer Erkrankungen in Verbindung gebracht.
Ein bemerkenswerter Aspekt der Studie ist, dass die Auswirkungen von Virusinfektionen auf das Gehirn in einigen Fällen bis zu 15 Jahre anhalten können. Die Forscher betonten, dass es keine Fälle gab, in denen die Exposition gegenüber Viren einen schützenden Effekt hatte. Rund 80 Prozent der Viren, die mit Hirnerkrankungen in Verbindung gebracht wurden, gelten als ‘neurotrop’, was bedeutet, dass sie die Blut-Hirn-Schranke überwinden können.
Die Forscher wiesen darauf hin, dass für einige dieser Viren bereits Impfstoffe verfügbar sind, darunter für Influenza, Gürtelrose (Varizella-Zoster) und Lungenentzündung. Obwohl Impfstoffe nicht alle Krankheitsfälle verhindern, sind sie dafür bekannt, die Hospitalisierungsraten erheblich zu senken. Dies deutet darauf hin, dass Impfungen das Risiko, neurodegenerative Erkrankungen zu entwickeln, möglicherweise mindern könnten.
In einer früheren Studie aus dem Jahr 2022 wurde der Epstein-Barr-Virus mit einem 32-fach erhöhten Risiko für Multiple Sklerose in Verbindung gebracht. Diese Erkenntnisse führten die Forscher zu einem neuen, datenwissenschaftlichen Ansatz, bei dem sie systematisch nach allen möglichen Verbindungen zwischen Virusinfektionen und neurodegenerativen Erkrankungen suchten.
Die Ergebnisse dieser retrospektiven Beobachtungsstudie können zwar keine kausalen Zusammenhänge nachweisen, sie fügen jedoch der wachsenden Zahl von Forschungsergebnissen hinzu, die auf die Rolle von Viren bei der Entstehung von Parkinson und Alzheimer hinweisen. Die Forscher betonen, dass virale Infektionen und die damit verbundene Entzündung des Nervensystems möglicherweise vermeidbare Risikofaktoren für diese Erkrankungen darstellen.

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