BOSTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Wissenschaftler der Boston University haben ein Gen identifiziert, das das Risiko für Alzheimer bei Afroamerikanern signifikant erhöht. Die Entdeckung des ADAMTS2-Gens könnte zu neuen, gezielten Behandlungen führen, die das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen oder verhindern.

In einer bahnbrechenden Studie haben Forscher der Boston University das Gen ADAMTS2 identifiziert, das mit einem um 1,5-fach erhöhten Risiko für Alzheimer bei Afroamerikanern in Verbindung steht. Diese Entdeckung könnte den Weg für neue genetische Therapien ebnen, die darauf abzielen, die Aktivität des ADAMTS2-Proteins zu hemmen oder zu blockieren, um das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen.
ADAMTS2 spielt eine entscheidende Rolle bei der Bildung von Kollagen, das die Struktur von Geweben unterstützt. Eine Überexpression dieses Gens wurde mit Störungen des Bindegewebes und neurodegenerativen Erkrankungen in Verbindung gebracht. Besonders im Gehirn ist ADAMTS2 für die Verarbeitung von Kollagen verantwortlich, das als Gerüst für die Entwicklung neuronaler Strukturen dient. Eine Störung dieses Prozesses könnte zu fehlerhaften Gehirnschaltungen führen.
Die Forschungsergebnisse zeigen, dass ADAMTS2 in den Gehirnen afroamerikanischer Alzheimer-Patienten signifikant überexprimiert ist. Ein wichtiger Angriffspunkt im Gehirn ist das Protein Reelin, das normalerweise vor den typischen Alzheimer-Merkmalen wie Tau-Verwicklungen und Amyloid-Plaques schützt. Eine überaktive ADAMTS2-Expression kann jedoch die Schutzfunktion von Reelin beeinträchtigen und so zur kognitiven Verschlechterung beitragen.
Diese Studie ist besonders bedeutsam, da sie sich auf eine bisher unterrepräsentierte Gruppe konzentriert und sicherstellt, dass zukünftige Alzheimer-Behandlungen auch für afroamerikanische Patienten wirksam sind. Die Forscher verglichen die Ergebnisse mit einer Studie an Menschen europäischer Abstammung und fanden heraus, dass die Überexpression von ADAMTS2 in beiden Gruppen konsistent war. Dies deutet darauf hin, dass ADAMTS2 ein zentraler Mechanismus der Alzheimer-Krankheit ist, der über ethnische Grenzen hinweg relevant ist.
Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Alzheimer’s & Dementia veröffentlicht und unterstreichen die Bedeutung der Einbeziehung vielfältiger Bevölkerungsgruppen in die genetische Forschung zu Alzheimer. Die Forscher hoffen, dass die Erkenntnisse zu neuen Behandlungsansätzen führen, die das Risiko und die Symptome der Krankheit bei einer breiten Bevölkerung reduzieren können.

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