LONDON (IT BOLTWISE) – Eine aktuelle Studie zeigt, dass die Nutzung von Künstlicher Intelligenz im Alltag deutlich geringer ist als oft angenommen. Trotz des Hypes um KI-Tools wie ChatGPT machen diese weniger als ein Prozent der täglichen Online-Aktivitäten aus. Interessanterweise weisen Personen, die häufiger KI nutzen, oft bestimmte Persönlichkeitsmerkmale auf.

Eine kürzlich veröffentlichte Studie in der Zeitschrift Cyberpsychology, Behavior, and Social Networking hat aufgedeckt, dass die Nutzung von Künstlicher Intelligenz im täglichen Online-Verhalten viel seltener vorkommt, als man vermuten könnte. Basierend auf der Analyse von über 14 Millionen Webseitenbesuchen stellten die Forscher fest, dass KI-bezogene Aktivitäten weniger als ein Prozent der Online-Aktivitäten der meisten Menschen ausmachen. Diese Erkenntnisse werfen ein neues Licht auf die tatsächliche Verbreitung von KI im Alltag.
Die Studie untersuchte auch die Persönlichkeitsmerkmale von Personen, die häufiger KI nutzen. Dabei zeigte sich, dass diese Nutzer tendenziell höhere Werte in Persönlichkeitsmerkmalen wie Narzissmus und Psychopathie aufweisen. Diese Erkenntnisse könnten für Forscher und politische Entscheidungsträger von Bedeutung sein, um vorherzusagen, wie verschiedene Gruppen KI-Technologien in Zukunft annehmen oder ablehnen könnten.
Die Untersuchung umfasste zwei separate Studien: eine mit 499 Universitätsstudenten und eine mit 455 Mitgliedern der allgemeinen Öffentlichkeit. In beiden Fällen teilten die Teilnehmer ihre Web-Browsing-Historie über einen Zeitraum von bis zu 90 Tagen. Nur Nutzer von Google Chrome wurden einbezogen, da dieser Browser den notwendigen Datenexport ermöglichte. Die Teilnehmer füllten zudem Fragebögen zu ihren Persönlichkeitsmerkmalen und Einstellungen gegenüber KI aus.
Ein bemerkenswertes Ergebnis war, dass die Nutzung von KI-Tools wie ChatGPT bei Studenten nur ein Prozent aller Webseitenbesuche ausmachte. Bei der allgemeinen Öffentlichkeit lag dieser Anteil sogar noch niedriger. Interessanterweise waren die am häufigsten besuchten KI-Webseiten solche, die mit Produktivität und beruflichen Aufgaben in Verbindung stehen, was darauf hindeutet, dass KI eher als Werkzeug zur Effizienzsteigerung denn als Unterhaltungsmedium genutzt wird.
Die Forscher betonen die Diskrepanz zwischen selbstberichteter und tatsächlicher KI-Nutzung. In der allgemeinen Öffentlichkeit war die Korrelation zwischen den geschätzten und den tatsächlichen Nutzungsdaten nur moderat, was darauf hinweist, dass Selbstberichte allein keine zuverlässige Methode zur Bewertung der KI-Nutzung sind. Diese Ergebnisse stimmen mit früheren Forschungen über andere Medienformen überein, bei denen Menschen oft ihre Gewohnheiten unter- oder überschätzen.
Obwohl diese Studie seltene objektive Daten zur KI-Nutzung liefert, gibt es noch einige Einschränkungen. Die Analyse beschränkte sich auf webbasierte Interaktionen, mobile App-Nutzung wurde nicht berücksichtigt. Zukünftige Studien sollten untersuchen, wie zusätzliche psychologische und soziale Variablen mit der KI-Nutzung zusammenhängen.

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