ROANOKE / LONDON (IT BOLTWISE) – Neue Forschungen zeigen, dass Chemotherapie das Gehirn beeinträchtigen kann, indem sie das lymphatische System schädigt. Diese Entdeckung könnte erklären, warum viele Krebsüberlebende, insbesondere Frauen, unter kognitiven Beeinträchtigungen leiden. Wissenschaftler untersuchen nun mögliche Therapien, um die Gesundheit des Gehirns zu verbessern, ohne die Krebsbehandlung zu beeinträchtigen.

Die Auswirkungen von Chemotherapie auf das Gehirn sind ein zunehmend erforschtes Thema, insbesondere im Hinblick auf das Phänomen des sogenannten ‘Chemo-Gehirnnebels’. Diese kognitiven Beeinträchtigungen, die viele Krebsüberlebende betreffen, könnten laut einer neuen Studie durch Schäden am lymphatischen System des Gehirns verursacht werden. Diese Erkenntnisse stammen aus einer Untersuchung, die sowohl Mausmodelle als auch menschlich entwickelte Gewebe einbezog, um die Auswirkungen von Chemotherapie-Medikamenten wie Docetaxel zu analysieren.
Docetaxel, ein häufig verwendetes Chemotherapeutikum, wurde in der Studie mit einer Schrumpfung der lymphatischen Gefäße im Gehirn in Verbindung gebracht. Diese Gefäße sind entscheidend für die Entsorgung von Abfallstoffen und die Unterstützung der Immunfunktion. Eine Beeinträchtigung dieser Funktionen könnte zu den beobachteten Gedächtnisproblemen und dem kognitiven Abbau führen, die viele Patienten nach der Behandlung erleben. Besonders betroffen scheinen Frauen zu sein, was die Forscher dazu veranlasst, geschlechtsspezifische Unterschiede in der Prävalenz des Chemo-Gehirnnebels weiter zu untersuchen.
Die Studie, die in der Fachzeitschrift Communications Biology veröffentlicht wurde, hebt die Notwendigkeit hervor, bei der Krebsbehandlung nicht nur auf die Beseitigung des Tumors zu achten, sondern auch auf die langfristigen neurologischen Nebenwirkungen. Die Forscher um Jennifer Munson von der Virginia Tech betonen, dass die lymphatischen Gefäße des Gehirns auch bei anderen kognitiven Erkrankungen wie Alzheimer und traumatischen Hirnverletzungen eine Rolle spielen könnten.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Forschung ist die Entwicklung von Therapien, die die Gesundheit des Gehirns wiederherstellen können, ohne die Wirksamkeit der Krebsbehandlung zu beeinträchtigen. Dazu gehören sowohl pharmakologische Ansätze als auch Lebensstiländerungen wie verbesserter Schlaf und regelmäßige Bewegung. Diese könnten helfen, den lymphatischen Fluss im Gehirn zu verbessern und somit die kognitiven Symptome zu lindern.
Insgesamt unterstreicht die Studie die Bedeutung einer ganzheitlichen Betrachtung der Krebsbehandlung, die nicht nur das Überleben, sondern auch die Lebensqualität der Patienten im Blick hat. Besonders Frauen, die überproportional von den langfristigen Nebenwirkungen betroffen sind, könnten von diesen neuen Erkenntnissen profitieren.

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