FRANKFURT / LONDON (IT BOLTWISE) – Die deutsche Industrie steht vor großen Herausforderungen: Hohe Energiepreise und die Verlagerung von Arbeitsplätzen in die USA sorgen für Unsicherheit. Gleichzeitig bieten Zukunftsfelder wie Kreislaufwirtschaft und Künstliche Intelligenz neue Chancen. Die IG Metall fordert konkrete Strategien zur Standortentwicklung.

Die deutsche Industrie steht vor einer ungewissen Zukunft, da viele Beschäftigte um ihre Arbeitsplätze bangen. Laut einer Umfrage der IG Metall sehen Betriebsräte in nur knapp der Hälfte der Betriebe die Beschäftigung in den kommenden Jahren als gesichert an. Besonders betroffen sind die Autohersteller und die Zulieferer der Stahlindustrie, wo die Unsicherheit am größten ist.
Die hohen Energiepreise in Deutschland stellen ein drängendes Problem dar, das viele Unternehmen dazu zwingt, über die Verlagerung von Arbeitsplätzen in die USA nachzudenken. Bereits 20 Prozent der Unternehmen diskutieren darüber, und in weiteren acht Prozent gibt es konkrete Planungen. Diese Entwicklung wird durch die Zollpolitik zusätzlich befeuert.
Die Konjunkturaussichten haben sich laut Einschätzung der Betriebsräte kaum verbessert. Fast jeder fünfte Betrieb muss aufgrund fehlender Aufträge zumindest zeitweise die Arbeitszeit absenken und Kurzarbeit einführen. Diese Situation war bereits im Vorjahr ähnlich, was auf eine anhaltende Unsicherheit in der Branche hinweist.
Die IG Metall kritisiert, dass viele Arbeitgeber keine konkreten Strategien zur Weiterentwicklung ihrer Standorte haben. Nur 45 Prozent der Betriebe verfügen über einen konkreten Plan. Die Gewerkschaft empfiehlt, sich auf nachhaltige Geschäftszweige zu konzentrieren, um die Zukunftsfähigkeit der Industrie zu sichern. Christiane Benner, die Erste Vorsitzende der IG Metall, betont die Notwendigkeit, neue Branchen wie die Kreislaufwirtschaft und Künstliche Intelligenz zu erschließen.

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