BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Abhängigkeit Deutschlands von chinesischen Arzneimittelherstellern könnte die Versorgungssicherheit gefährden. Eine neue Studie des Pharmaverbandes Pro Generika zeigt, dass bei einem Drittel der untersuchten Wirkstoffe die Versorgung bei einem Lieferstopp aus China in Gefahr wäre. Besonders betroffen sind Antibiotika, Diabetes- und Schmerzmittel.

Die Abhängigkeit Deutschlands von China bei der Versorgung mit Arzneimitteln ist ein wachsendes Problem, das in einer aktuellen Studie des Pharmaverbandes Pro Generika beleuchtet wird. Die Studie warnt davor, dass China seine Rolle als Hauptlieferant von Wirkstoffen als politisches Druckmittel nutzen könnte, ähnlich wie bei den Exportbeschränkungen für Seltene Erden im Handelsstreit mit den USA. Diese Abhängigkeit könnte bei einem möglichen Lieferstopp zu erheblichen Engpässen in der Arzneimittelversorgung führen.
In der Studie wurden 56 Wirkstoffe untersucht, die als versorgungsrelevant eingestuft sind. Bei über einem Drittel dieser Wirkstoffe ist der Anteil chinesischer Hersteller so hoch, dass die Versorgung bei einem Lieferstopp gefährdet wäre. Besonders betroffen sind Antibiotika sowie Diabetes- und Schmerzmittel. Chinesische Produzenten haben in den letzten Jahren gezielt in Produktionsanlagen investiert und sich zu zentralen Zulieferern weltweit entwickelt. Bei einem Ausfall stünden keine ausreichenden alternativen Bezugsquellen zur Verfügung, und ein kurzfristiger Ausbau eigener Kapazitäten ist technisch nicht möglich.
Der Verband Pro Generika fordert ein Einschreiten der Politik, um die Abhängigkeit von China zu verringern. Bork Bretthauer, Geschäftsführer von Pro Generika, zieht Parallelen zur Abhängigkeit von russischem Gas und betont die Notwendigkeit, die Produktionsstandorte in Deutschland zu sichern und die Lieferketten breiter aufzustellen. Die Knappheit bei Medikamenten wie Fiebersäften oder Schmerzmitteln wird immer wieder diskutiert, und Pharmaverbände fordern seit Jahren weniger strikte Vorgaben von der Politik, die die Arzneipreise reguliert.
Öffentliche chinesische Dokumente wie Fünfjahrespläne zeigen, dass Peking Exportbeschränkungen als Druckmittel diskutiert. Der Verband zieht Parallelen zu den Ausfuhrkontrollen bei Seltenen Erden, die China im Zollstreit mit den USA einsetzt. Zwar hat Europa einen Vorsprung bei innovativen Arzneimitteln wie Biopharmazeutika, doch China holt auf und ist auf dem besten Weg, ein globaler Innovationsmotor in der Arznei-Entwicklung zu werden. Deutschland muss seine Produktionsstandorte sichern, Lieferketten breiter aufstellen und Innovationen fördern, um die Abhängigkeit zu verringern.

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