PARIS / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der Technologieriese Apple steht im Zentrum schwerwiegender Vorwürfe, die seine Lieferkettenpraktiken betreffen. Die Demokratische Republik Kongo erhebt den Vorwurf, dass Apple wissentlich Mineralien aus Konfliktgebieten bezogen hat, die zur Finanzierung von Gewaltverbrechen beitragen. Während die belgischen Behörden Ermittlungen aufgenommen haben, hat die Pariser Staatsanwaltschaft die Vorwürfe als unzureichend begründet zurückgewiesen.

Die Anschuldigungen gegen Apple sind nicht neu, doch die jüngsten Entwicklungen werfen ein neues Licht auf die komplexen Herausforderungen, die mit der Beschaffung von Rohstoffen verbunden sind. Die Demokratische Republik Kongo, ein Land, das reich an wertvollen Mineralien wie Gold, Tantal, Wolfram und Zinn ist, sieht sich mit der Plünderung dieser Ressourcen konfrontiert, die von bewaffneten Gruppen zur Finanzierung von Gewaltverbrechen genutzt werden.
Apple, ein führender Hersteller von Konsumelektronik, hat die Vorwürfe entschieden zurückgewiesen. Der Konzern betont, dass er regelmäßig seine Zulieferer überprüft und Audits veröffentlicht, um die Rückverfolgbarkeit der Rohstoffe zu verbessern. Dennoch bleibt die Frage, ob diese Maßnahmen ausreichen, um die komplexen Lieferketten vollständig zu überwachen und sicherzustellen, dass keine Konflikt-Mineralien in die Produktion gelangen.
Ein zentraler Punkt der Kritik ist das Rückverfolgungssystem TSCI, das von der Responsible Minerals Initiative diskreditiert wurde. Diese Organisation hat das System 2022 von der Liste der akzeptierten Verfahren gestrichen, was Zweifel an der Effektivität der von Apple eingesetzten Maßnahmen aufkommen lässt. Trotz dieser Herausforderungen strebt Apple nach eigenen Angaben eine verstärkte Wiederverwertung von Materialien an, um das Risiko der Nutzung von Konflikt-Mineralien zu minimieren.
Die geopolitische Lage in der Demokratischen Republik Kongo ist komplex. Mehrere bewaffnete Gruppen kämpfen um die Kontrolle über die rohstoffreichen Gebiete im Osten des Landes. Diese Konflikte führen zu erheblichen Menschenrechtsverletzungen, darunter Plünderungen, Vergewaltigungen und Morde. Die illegal beschafften Mineralien werden oft über die Grenze nach Ruanda geschmuggelt und unter falschen Herkunftsangaben verkauft.
In Reaktion auf die Vorwürfe hat Apple angekündigt, ab Anfang 2024 keine Mineralien mehr zu kaufen, die aus der Demokratischen Republik Kongo oder Ruanda stammen. Diese Entscheidung wird von Vertretern des Kongo jedoch skeptisch betrachtet, da unklar bleibt, ob die Lieferanten Apples Anordnung tatsächlich umsetzen werden.
Die Diskussion um Konflikt-Mineralien wirft ein Schlaglicht auf die Verantwortung globaler Unternehmen in ihren Lieferketten. Während Apple betont, dass es sich seiner Verantwortung bewusst ist und entsprechende Maßnahmen ergreift, bleibt die Frage, wie effektiv diese Maßnahmen in der Praxis sind. Die Entwicklungen in Belgien und Frankreich könnten wegweisend für die zukünftige Handhabung solcher Vorwürfe sein und die Standards für die Rückverfolgbarkeit von Rohstoffen in der Elektronikindustrie neu definieren.

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