LONDON (IT BOLTWISE) – Während Deutschland den Ausstieg aus der Atomkraft feiert, erleben andere Länder weltweit ein Comeback der Kernenergie. Diese Entwicklung eröffnet neue Investitionsmöglichkeiten, die von einigen Unternehmen genutzt werden könnten, um vom wachsenden Markt für Atomstrom zu profitieren.
Die globale Renaissance der Kernenergie bietet Anlegern eine Vielzahl von Möglichkeiten, in einen Markt zu investieren, der trotz politischer Kontroversen als wirtschaftlich vielversprechend gilt. Während Deutschland sich von der Atomkraft verabschiedet hat, setzen über 40 Länder auf die Rückkehr zur Kernspaltung, um ihre Energieversorgung zu sichern und den CO₂-Ausstoß zu reduzieren. Diese Entwicklung wird von der Internationalen Energieagentur als eine Dynamik beschrieben, die zuletzt in den 1970er-Jahren zu beobachten war.
Ein Unternehmen, das von dieser Entwicklung profitieren könnte, ist der britische Traditionskonzern Rolls-Royce. Bekannt für seine Flugzeugtriebwerke, hat sich Rolls-Royce mit der Entwicklung von Small Modular Reactors (SMR) ein neues Standbein geschaffen. Diese kleineren, vorgefertigten Reaktoren könnten schneller und kostengünstiger installiert werden als herkömmliche Großkraftwerke. Obwohl bisher nur Prototypen existieren, gilt Rolls-Royce als Technologieführer im Westen und hat bereits die Unterstützung der britischen Regierung.
Ein weiterer wichtiger Akteur im Bereich der Kernenergie ist Cameco, Kanadas größter Uranproduzent. Das Unternehmen hat direkt vom Anstieg der Uranpreise profitiert und gehört zu den weltweit größten Lieferanten. Noch spekulativer ist die britische Holding Yellow Cake, die physisches Uran kauft und lagert, um von steigenden Preisen zu profitieren. Diese Strategie hat sich in den letzten Jahren als erfolgreich erwiesen, da die Nachfrage nach Uran im Zuge des globalen Atomkraftausbaus gestiegen ist.
Auch das britische Versorgungsunternehmen Centrica plant, seine Position im Atomstrommarkt auszubauen. Obwohl der Anteil der Atomenergie im Portfolio bisher gering ist, könnten strategische Zukäufe und Beteiligungen dies ändern. Analysten sehen in diesen Bestrebungen ein klares Signal, dass Centrica sich auf den Tag vorbereitet, an dem neue Reaktoren in Großbritannien Strom liefern werden.
In Spanien hingegen verfolgt die Regierung offiziell den Atomausstieg, doch die Realität ist komplexer. Der landesweite Stromausfall im April 2025 hat die Diskussion über die Verlängerung der Laufzeiten bestehender Reaktoren oder den Bau neuer kleiner Meiler neu entfacht. Die Versorger Iberdrola und Endesa spielen in dieser Debatte eine zentrale Rolle, auch wenn sie offiziell auf erneuerbare Energien setzen.
Die Frage, ob Atomenergie als nachhaltig gelten kann, bleibt umstritten. Die EU hat 2022 entschieden, Kernkraft unter bestimmten Bedingungen als nachhaltige Übergangstechnologie einzustufen, was weltweit zu einer wachsenden Akzeptanz geführt hat. Viele ESG-Fonds schließen Atomtitel zwar noch aus, doch erste Anbieter beobachten ein Umdenken. Langfristig könnten sich auch institutionelle Investoren wieder stärker der Kernkraft öffnen, wenn die ESG-Bewertungen angepasst werden.
Für Anleger bleibt das politische Risiko hoch, doch die Renditechancen sind ebenfalls vorhanden. Politische Kurswechsel, regulatorische Risiken und Sicherheitsbedenken sind nach wie vor massive Unsicherheiten. Dennoch könnte das Momentum der Kernenergie für Investoren, die sich mit dem Thema anfreunden können, eine lohnende Gelegenheit darstellen.

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