ZÜRICH / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Einbürgerung in der Schweiz ist ein komplexer Prozess, der weit über die Erfüllung formaler Kriterien hinausgeht. Lokale Traditionen und persönliche Eindrücke spielen eine entscheidende Rolle. Ein französischer Bürger wurde abgelehnt, weil er an einem Feiertag den Rasen mähte, während eine Niederländerin wegen ihrer Kritik an Kuhglocken scheiterte. Diese Beispiele verdeutlichen, wie stark die Einbürgerung von lokalen Gepflogenheiten und individuellen Wahrnehmungen abhängt.

Die Schweiz, bekannt für ihre geordnete und effiziente Verwaltung, überrascht oft mit ihren einzigartigen Regeln zur Einbürgerung. Während viele Länder standardisierte Verfahren haben, ist der Prozess in der Schweiz stark von lokalen Traditionen und persönlichen Eindrücken geprägt. Ein bemerkenswertes Beispiel ist der Fall eines französischen Bürgers im Kanton Jura, dessen Einbürgerungsantrag abgelehnt wurde, weil er an einem Feiertag den Rasen mähte. Diese Handlung wurde von der lokalen Einbürgerungskommission als mangelnde Rücksichtnahme interpretiert, was zu seiner Ablehnung führte.
Ein weiteres Beispiel ist die gebürtige Niederländerin Nancy Holten, die trotz Erfüllung aller formalen Voraussetzungen abgelehnt wurde. Ihr Engagement gegen die Tradition der Kuhglocken, die sie als lärmend und tierquälerisch bezeichnete, stieß auf Ablehnung bei den Einheimischen. Diese Beispiele verdeutlichen, dass in der Schweiz nicht nur formale Kriterien, sondern auch die Anpassung an lokale Traditionen und die Akzeptanz durch die Gemeinschaft entscheidend sind.
Die Einbürgerung in der Schweiz wird durch die Vielzahl der Gemeinden und deren individuelle Verfahren zu einer Art geografischer Lotterie. Während in einigen Gemeinden ein einfaches Gespräch mit der Verwaltung ausreicht, verlangen andere Sprachprüfungen, Staatskundekurse oder den Nachweis von Engagement im Vereinsleben. Diese Vielfalt führt dazu, dass die Chancen auf Einbürgerung stark vom Wohnort abhängen.
Ein weiteres Problem ist die finanzielle Hürde, die mit dem Einbürgerungsverfahren verbunden ist. Die Kosten können je nach Gemeinde stark variieren und in einigen Fällen bis zu 50.000 Franken betragen. Dies führt dazu, dass finanzielle Mittel oft über die Möglichkeit zur Einbürgerung entscheiden, unabhängig von der tatsächlichen Integration der Person.
Die Praxis, dass Bürgerkomitees oder Gemeindeversammlungen über Einbürgerungsanträge entscheiden, wird seit Jahren von der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus kritisiert. Diese Art der Entscheidung führt dazu, dass persönliche Eindrücke und Vorurteile eine große Rolle spielen, was insbesondere Menschen aus bestimmten Herkunftsländern benachteiligt.

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