Balearen setzen Schenkungsteuer für nahe Angehörige aus

PALMA DE MALLORCA / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Balearen haben eine bedeutende steuerliche Änderung beschlossen, die ab dem 25. Juli 2025 in Kraft tritt: Die Schenkungsteuer für nahe Angehörige wird abgeschafft. Diese Entscheidung folgt auf die bereits erfolgte Aussetzung der Erbschaftsteuer für enge Verwandte durch die konservative Landesregierung.

Die Balearen, bekannt für ihre malerischen Landschaften und als beliebtes Urlaubsziel, haben kürzlich eine weitreichende steuerliche Reform angekündigt, die sowohl Einheimische als auch Investoren interessieren dürfte. Ab dem 25. Juli 2025 wird die Schenkungsteuer für nahe Angehörige abgeschafft. Diese Maßnahme ist Teil einer umfassenderen Strategie der konservativen Landesregierung, die bereits kurz nach ihrem Amtsantritt die Erbschaftsteuer für enge Verwandte im Wesentlichen ausgesetzt hatte.

In den Steuergruppen I und II, die Eltern, Kinder, Großeltern, Enkel und Ehepartner umfassen, entfällt die Schenkungsteuer vollständig, unabhängig von der Höhe der Schenkung. Für Verwandte dritten Grades, wie Onkel, Tanten, Nichten und Neffen, wird die Steuer um 60 % reduziert, während in der Gruppe IV eine Reduzierung um 35 % vorgesehen ist. Diese Änderungen könnten erhebliche Auswirkungen auf die Vermögensplanung und -übertragung innerhalb von Familien haben.

Ein interessanter Aspekt dieser Reform ist die Regelung zur Bewertung von Grundstücken. Die Wertansätze dürfen den Katasterreferenzwert um maximal 20 % übersteigen. Dies könnte insbesondere für Immobilienbesitzer von Bedeutung sein, die ihre Vermögenswerte innerhalb der Familie weitergeben möchten. Allerdings bleibt die Einkommensteuerpflicht für den Schenker bestehen, der auf die Differenz zwischen Anschaffungswert und dem Wert zum Zeitpunkt der Schenkung Steuern zahlen muss.

Diese steuerlichen Anpassungen spiegeln einen Trend wider, den man auch in anderen Regionen Spaniens beobachten kann, wo ähnliche Maßnahmen ergriffen wurden, um die Steuerlast für Familien zu reduzieren. Experten raten jedoch dazu, die Erbschafts- und Schenkungsregelungen erneut auf den Prüfstand zu stellen und die Beratung durch einen Steuerberater oder Rechtsanwalt in Anspruch zu nehmen, um die individuellen Auswirkungen dieser Änderungen zu verstehen.

Die Entscheidung der Balearen, die Schenkungsteuer abzuschaffen, könnte auch als Reaktion auf den zunehmenden Druck von Investoren und wohlhabenden Familien gesehen werden, die nach steuerlich attraktiven Möglichkeiten suchen, ihr Vermögen zu verwalten. Diese Entwicklung könnte die Balearen als Standort für wohlhabende Familien und Investoren noch attraktiver machen, insbesondere im Vergleich zu anderen europäischen Ländern, die höhere Steuersätze beibehalten.

Insgesamt zeigt diese Reform, wie sich steuerliche Rahmenbedingungen in Europa verändern, um den Bedürfnissen einer mobilen und global vernetzten Gesellschaft gerecht zu werden. Die Balearen könnten damit eine Vorreiterrolle einnehmen, die andere Regionen dazu inspiriert, ihre eigenen steuerlichen Regelungen zu überdenken und anzupassen.

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