DHAKA / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Bangladesch steht vor einer bedeutenden Herausforderung: Die Regierung des Landes hat beschlossen, das bestehende Energieabkommen mit der indischen Adani Group einer genauen Prüfung zu unterziehen. Ziel ist es, die hohen Strompreise zu senken und mögliche Unregelmäßigkeiten im Vertrag aufzudecken.
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Die Regierung von Bangladesch hat sich entschieden, das 2017 unterzeichnete Energieabkommen mit der Adani Group neu zu verhandeln. Dieses Abkommen, das etwa 10 % des Strombedarfs des Landes deckt, steht aufgrund hoher Preise und möglicher Unregelmäßigkeiten unter intensiver Beobachtung. Eine gerichtliche Untersuchung wurde eingeleitet, die im Februar zu einer Entscheidung führen könnte. Sollte die Untersuchung gravierende Verstöße aufdecken, könnte der Vertrag sogar annulliert werden.
Gautam Adani, der Gründer der Adani Group, sieht sich derzeit mit Korruptionsvorwürfen in Indien und den USA konfrontiert, die er vehement bestreitet. Diese Vorwürfe haben bereits dazu geführt, dass internationale Investitionsprojekte, darunter auch solche mit dem französischen Energieriesen TotalEnergies, vorübergehend pausiert wurden. Die Auswirkungen dieser Kontroversen auf den bangladeschischen Energiemarkt sind noch unklar.
Das Abkommen sieht vor, dass Bangladesch Energie aus einem Kohlekraftwerk in Indien bezieht. Kritisiert werden jedoch die hohen Preise und die Tatsache, dass Bangladesch nicht von indischen Steuervergünstigungen profitiert. Muhammad Fouzul Kabir Khan, Energieberater Bangladeschs, betonte, dass bei Feststellung von Unregelmäßigkeiten wie Korruption eine Vertragskündigung erfolgen könnte. Eine Untersuchungskommission prüft daher die Vertragstreue.
Die bangladeschische Regierung hat eine Kommission einberufen, um weitere sechs Energieverträge zu verhandeln. Ziel ist es, sicherzustellen, dass diese Verträge internationalen Standards standhalten. In den letzten Jahren hat Adani Power den höchsten Preis von 14,02 Taka pro Einheit für in Indien erzeugte Energie berechnet, was deutlich über dem Durchschnittspreis von 8,77 Taka liegt.
Die Neuverhandlung des Energieabkommens mit der Adani Group könnte weitreichende Folgen für den Energiemarkt in Bangladesch haben. Eine Senkung der Strompreise würde nicht nur die Wirtschaft des Landes entlasten, sondern auch die Lebensqualität der Bevölkerung verbessern. Gleichzeitig könnte eine erfolgreiche Neuverhandlung ein Signal an andere internationale Investoren senden, dass Bangladesch bereit ist, faire und transparente Geschäftsbedingungen zu gewährleisten.
Die Entwicklungen in Bangladesch könnten auch Auswirkungen auf die internationale Energiepolitik haben. Sollte das Abkommen mit der Adani Group tatsächlich annulliert werden, könnte dies andere Länder ermutigen, ihre eigenen Energieverträge zu überprüfen und gegebenenfalls neu zu verhandeln. Dies könnte zu einer Welle von Vertragsänderungen führen, die den globalen Energiemarkt nachhaltig beeinflussen könnten.
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