LONDON (IT BOLTWISE) – Der Bitcoin-Markt erlebt derzeit eine bemerkenswerte Umverteilung der Machtverhältnisse. Während institutionelle Investoren zunehmend die Kontrolle übernehmen, ziehen sich die sogenannten ‘Whales’ zurück und verkaufen ihre Bestände. Diese Entwicklung könnte die Zukunft der Kryptowährung nachhaltig beeinflussen.
Der Bitcoin-Markt, der derzeit auf etwa 2,1 Billionen US-Dollar geschätzt wird, befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel. Eine stille Machtverschiebung zeichnet sich ab, da institutionelle Investoren wie ETFs, Unternehmen und Vermögensverwalter zunehmend die Kontrolle übernehmen. Diese Entwicklung wird durch den kontinuierlichen Verkauf von Bitcoin durch langjährige ‘Whales’ wie Miner, Offshore-Fonds und anonyme Wallets vorangetrieben. Trotz positiver Schlagzeilen, wie der Unterstützung durch die Trump-Administration und der Akzeptanz durch Unternehmensschatzmeister, bleibt der Bitcoin-Preis in einer engen Spanne gefangen.
In den letzten zwölf Monaten haben große Bitcoin-Inhaber mehr als 500.000 Bitcoins verkauft, was einem Wert von über 50 Milliarden US-Dollar entspricht. Diese Verkäufe werden fast eins zu eins von institutionellen Käufern absorbiert, was zu einer Stabilisierung des Marktes führt. Laut 10x Research entspricht dies in etwa den Nettozuflüssen in die erfolgreichen US-ETFs seit ihrer Genehmigung. Diese institutionellen Investoren kontrollieren nun etwa ein Viertel aller im Umlauf befindlichen Bitcoins.
Die Machtverschiebung hat auch Auswirkungen auf die Volatilität des Bitcoin-Marktes. Ein Maß für die Preisschwankungen, der BTC Volatility Index von Deribit, zeigt, dass die Volatilität auf den niedrigsten Stand seit etwa zwei Jahren gesunken ist. Dies könnte eine der attraktivsten Eigenschaften von Bitcoin für viele Händler dämpfen. Während die ‘Whales’ ihre Bestände reduzieren, haben ETFs, Schatzunternehmen und andere Institutionen in den letzten zwölf Monaten fast 900.000 Coins aufgenommen.
Einige Experten warnen jedoch davor, dass diese Entwicklung auch Risiken birgt. Die institutionellen Investoren könnten den lang ersehnten Ausstieg für die ‘Whales’ bieten, was das Risiko erhöht, dass Kleinanleger und Rentenfonds im Falle eines Stimmungsumschwungs auf den Verlusten sitzen bleiben. Hilary Allen, eine Rechtsprofessorin an der American University, betont, dass das Ziel lange Zeit darin bestand, Bitcoin für institutionelle Investoren attraktiv zu machen, um den ‘Whales’ einen Ausstieg in großem Umfang zu ermöglichen.
Die Zukunft von Bitcoin könnte sich in Richtung eines stabileren, aber weniger aufregenden Anlageinstruments entwickeln. Einige Analysten erwarten, dass die Wertsteigerung von Bitcoin auf 10% bis 20% pro Jahr begrenzt sein könnte, was weit entfernt ist von den fast 1.400% Anstieg im Jahr 2017. Jeff Dorman, Chief Investment Officer bei Arca, vergleicht Bitcoin mit einer langweiligen Dividendenaktie, die im Laufe der Zeit an Attraktivität für Rentenfonds gewinnt.
Dennoch bleibt das Bild unvollständig, da nicht alle Aktivitäten der ‘Whales’ sichtbar sind. Sollte es zu einem erneuten großflächigen Verkauf durch die ‘Whales’ kommen, während die institutionellen Zuflüsse stagnieren, könnte der Markt in steile Rückgänge geraten. In der Vergangenheit führten Abflüsse von nur 2% im Jahr 2018 und 9% im Jahr 2022 zu Preisrückgängen von 74% bzw. 64%.
Insgesamt könnte die Verschiebung von anonymen ‘Whales’ zu institutionellen Anlegern die aktuelle Marktdynamik über einen längeren Zeitraum aufrechterhalten. Markus Thielen, CEO von 10x Research, ist der Meinung, dass Bitcoin zu einem stabileren, aber weniger dynamischen Anlageinstrument wird, das sich über Jahre hinweg langsam entwickelt.
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