LONDON (IT BOLTWISE) – Der Bitcoin-Preis scheint sich von seinem traditionellen Vierjahreszyklus zu lösen. Historische Muster und aktuelle Marktdaten deuten darauf hin, dass die Dynamik der Kryptowährung von neuen Faktoren beeinflusst wird. Welche Rolle spielen globale Liquidität und makroökonomische Trends in dieser Entwicklung?
Der Bitcoin-Preis hat sich möglicherweise von seinem traditionellen Vierjahreszyklus gelöst, was viele Investoren und Analysten dazu veranlasst, die zugrunde liegenden Ursachen dieser Veränderung zu untersuchen. Historisch gesehen war der Bitcoin-Preiszyklus eng mit den sogenannten Halving-Ereignissen verbunden, bei denen die Belohnung für das Mining neuer Blöcke halbiert wird. Diese Ereignisse führten in der Vergangenheit zu erheblichen Preissprüngen, da das Angebot an neuen Bitcoins reduziert wurde. Doch in der aktuellen Marktphase scheint dieser Mechanismus an Einfluss verloren zu haben.
Ein wesentlicher Faktor, der die Preisentwicklung von Bitcoin beeinflusst, ist die globale Liquidität. Eine Analyse der globalen M2-Geldmenge im Vergleich zum Bitcoin-Preis zeigt, dass die Tiefpunkte des Bitcoin-Marktes häufig mit den Tiefpunkten des globalen Liquiditätswachstums übereinstimmen. Dies deutet darauf hin, dass nicht die Halving-Ereignisse, sondern vielmehr die Verfügbarkeit von Liquidität der Haupttreiber für die Preisrallyes von Bitcoin sein könnte. Diese Beobachtung wird durch ähnliche Muster bei anderen Vermögenswerten wie Gold gestützt, dessen Preisentwicklung ebenfalls eng mit der globalen Liquiditätslage korreliert.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die inverse Korrelation zwischen dem Bitcoin-Preis und dem US-Dollar-Index (DXY). Historisch gesehen tendiert Bitcoin dazu, in Bärenmärkte einzutreten, wenn der Dollar an Stärke gewinnt, und in Bullenmärkte, wenn der Dollar schwächer wird. Derzeit befindet sich der DXY in einem kurzfristigen Aufwärtstrend, was mit der jüngsten Konsolidierung des Bitcoin-Preises zusammenfällt. Sollte der Dollar jedoch an einem historischen Widerstandspunkt abprallen und an Stärke verlieren, könnte dies den Beginn eines neuen Aufwärtstrends für Bitcoin signalisieren.
Die geldpolitischen Maßnahmen der US-Notenbank spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle. Kommentare von Fed-Chef Jerome Powell deuten darauf hin, dass die Phase der quantitativen Straffung bald enden könnte. Historisch gesehen haben Phasen der quantitativen Lockerung zu erheblichen Kursgewinnen bei Bitcoin und anderen Risikowerten geführt. Sollte die Fed tatsächlich eine Lockerung einleiten, könnte dies nicht nur den aktuellen Bitcoin-Zyklus verlängern, sondern auch eine liquiditätsgetriebene Aufwärtsbewegung bei Risikowerten auslösen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Bitcoin-Preiszyklus möglicherweise nicht gebrochen, sondern vielmehr weiterentwickelt wurde. Anstelle der programmierten Knappheit durch Halvings scheinen nun globale Liquidität, die Schwäche des US-Dollars und makroökonomische Kapitalflüsse die treibenden Kräfte zu sein. Für Investoren bedeutet dies, dass sie ihre Strategien anpassen und sich auf die neuen Marktbedingungen einstellen müssen. Die beste Vorgehensweise bleibt, datengetrieben zu agieren und geduldig zu bleiben, während man die Entwicklungen auf den globalen Märkten genau beobachtet.
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